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1. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 11

1890 - Breslau : Hirt
Ortschaftskunde. 11 Halberstadt", 34025 Ew., an der Holzemme, hat noch ein sehr altertümliches Äußere (Rathaus, Schuhhof) und zahlreiche schöne Kirchen (darunter der zierliche gotische Dom mit kostbarem Domschatz) und die mit 4 Türmen geschmückte Liebsranenkirche. Wegen der vielen Stifter und Klöster heißt die Stadt in einem alten Reimspruch ein „Pfaffen- haus". .In der Nähe die schönen Anlagen der Spiegelschen Berge.*). In H. wurde zuerst Broihan gebraut. — Hornburg, einst berühmter Badeort. Im Dorfe Ströbeck wird das Schachspiel besonders gepflegt. — Ofchersleben* 967t Ew. — Aschersleben*, 21519 Ew., einst Hpst. der Grafschaft Askanieu, über der sich die Stammburg der Askanier erhob. Seit 1315 halberstädtisch.^ Jetzt blühend durch Großgewerbe: Tuchfabriken, Kohlen, Salz. Thal e am Eingange zum Bodethale (Roßtrappe und Hexentanzplatz), Suderode (Ruinen Lauenburg und Stecklenberg), Regenstein, Exklave im Braunschweigischen, sind wegen ihrer romantischen Lage viel besuchte Orte. 4. Die Abtei Quedlinburg ist von Heinrich I. gegründet und war reichsfreies Stift. 1803 wurde sie säkularisiert und kam an Preußen. Quedlinburg an der Bode, 19323 Ew., ist eine altertümliche Stadt mit schönen Kirchen. Im Dom sind die Grabstätten Heinrichs I. und Mathildes, denen die Stadt ihre erste Blüte verdankt. Auf dem Schloß residierten die reichsfreien Äbtissinnen; Sarg der Aurora von Königsmark. Die Stadt ist berühmt durch Brennerei, Gartenbau und Samenhandel. Geburtsort Klopstocks (1724) und des Geographen Karl Ritter (1779). 5. Die Grafschaft Wernigerode* gehört den Grafen von Stolberg unter preußi- scher Oberhoheit. Darin die gleichnamige Stadt mit dem Residenzschloß des Grafen. Ilsen bürg, auch mit gräflichem Schloß und mit einer Eisenhütte, am Ausgange des lieblichen Jlsethals (Jlsenstein). B. Wegierungsöezirk Merseburg. Er enthält nur wenige altpreußische Bestandteile und ist in der Hauptmasse aus den im Jahre 1815 abgetretenen kursächsischen Landesteilen gebildet. 1. Der Saalkreis gehörte srüher zum Herzogtum Magdeburg. Darin Halle* (= Salzwerk, Salzstadt), wo von uralter Zeit her von den Halloren (— Salzwirker) aus der aus der Erde quellenden Sole Salz gesotten wurde. 81982 Ew. Am Ende des Mittelalters und später war es Residenz der Erzbischöse (Kardinal Albrecht), an deren Zeiten die sogen. Residenz und die in Trümmern liegende Moritzburg erinnern. So ver- rufen Halle früher war wegen seiner engen, schmutzigen Straßen, wegen seines schlechten Pflasters und der schrecklichen Dünste (man konnte es eher riechen als sehen, sagte der Volksmund), so sehr hat es sich in der letzten Zeit durch neue Stadtteile und Anlagen und durch Aushebung der „Halle", wo die Salzkothe standen, verschönert. Der Marktplatz, mit dem Standbilde Händels (geb. 1685), ist einer der schönsten Plätze weit und breit. Großartig sind die Franckeschen Stiftungen, welche aus dem Waisenhaus, einer großen Zahl Schulen, Bibelanstalt, Buchhandlung und Druckerei, Apotheke u. s. w. bestehen. Hier das von Rauch modellierte Standbild des Stifters. Die Universität, 1694 gestiftet und 1817 mit der von Wittenberg vereinigt, nimmt der Zahl der Studenten nach die 4. Stelle in Deutschland ein. Provinzial-Jrrenanstalt, das Ober-Bergamt. Handel und Großgewerbe, durch reiche Bodenschätze und durch die günstige Lage gefördert, stehen in hoher Blüte. Die nächsten Umgebungen der Stadt haben große landschaftliche Schönheit, namentlich im *) Das Wiegenlied: Muhkuh von Halberstadt oder gar Motschekühchen soll sich auf den Bischof Buko (Burchard) beziehen.
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