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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 117

1884 - Breslau : Hirt
Einleitung. 117 liche Bewohner Asiens drei Rassen an, der kaukasischen, mongolischen und malaiischen. Im ganzen zählt man etwa 840 Millionen Einwohner- in Asien, also mehr als die Hälfte aller Menschen auf Erden. I. Die kaukasische Rasse. Von den drei Sprachstämmen, in welche wiederum die kaukasische Rasse zerfällt, den Ariern (oder Jndogermanen, auch Japhetiteu), Semiten und Hamiten, kommen in Asien nur die beiden ersteren inbetracht. a. Die Arier. Uber den gemeinsamen Stammsitz der Arier ist schon bei Europa die Rede gewesen. Sie wanderten in vorgeschichtlicher Zeit aus ihrer Urheimat nach Indien und Vorderasien, wo sie noch heute einen großen Teil der Bevölkerung ausmachen. Ihre wichtigsten Stämme sind solgende: 1) Die Inder oder Hindu drangen, dem Kabulstrome folgend, in das P and sch ab (d. i. das Fünfstromland) ein und breiteten sich allmählich über die ganze Nordhälfte Vorderindiensaus, indem sie die vorgefundene Bevölkerung teils unterwarfen, teils auf das südliche Dekan beschränkten. Die Hautfarbe der Hindu, die sich mehr oder weniger mit der Urbevölkerung vermischten, schwankt wischen hellbraun und tief-dunkel. Ihre Religion, ursprünglich ein ein- sticher Naturdienst, erweiterte sich später zu einer sehr ceremonieenreichen Ver- ehrnng der drei Hauptgottheiten, des „schaffenden" Brahma, des „erhaltenden" Vischnn und des „vernichtenden" Schiva; sie schreibt eine strenge Einteilung des Volks in die 4 Hauptkasten der Priester (Brahminen), der Krieger (Kschatrija), der Ackerbau- und Gewerbetreibenden und der freiwillig unterworfenen Urbewohner (Sndra) vor, denen sich als fünfte, unreine Kaste die rechtlosen Paria anschließen. Nnr die durch gute Werke, Gebete und Ent- sagung gereinigte Seele geht nach diesem Leben in den Himmel ein, die unreine Seele waudert dagegen durch Tiere, Menschen und Götter, um sich endlich mit dem höchsten Wesen wieder zu vereinigen. Die uns überlieferten heiligen Bücher der Brahma-Religion, die V^das, find im Sanskrit geschrieben, einer altertümlichen, schon lange vor Christi Geburt ausgestorbenen Schwester- spräche des Griechischen, Lateinischen, Deutschen n. s. w.; daneben gab es viele Volksdialekte (z. B. das Pali), von denen die heutigen Hindu-Dialekte abstammen. — Um 600 v. Chr. trat Buddha, der Königssohn eines kleinen Reiches am Südabhange des Himalaya, mit einer neuen Religion ans; er lehrte, die Menschen seien alle gleich, die Kasten müßten also fallen; die Welt sei ans dem Nichts entstanden und der Mensch in den Kreislauf einer Seelenwanderung gebannt, nach der er erst nach Millionen von Jahren in das Nichts (Nirväna) zurücksinke. Ertötung der Leidenschaften fei daher das würdigste Streben der Menschen. Es entspann sich nun eiu Jahrhunderte langer Kamps zwischen den Brahmanen und Buddhisten, welcher damit endete, daß der Buddhismus zwar aus Vorderindien verdrängt wurde (c. 300 n. Chr.), sich aber über fast ganz Hinterasien ausbreitete. Da die Buddhisten ihrem Religionsstifter zu Ehren Tempelhallen errichtet hatten, so begannen auch die Brahmanen, ihren Göttern riesige Tempelbezirke (Pagoden) und Felsentempel zu bauen, wie z. B. auf den Jufelu Salfette und Elefante bei Bombay, bei Ellora im Inneren und anf Ceylon. Von den Wifsenschasten blühten die Heilkunde, Mathematik und Philosophie; die Litteratur war reich entwickelt. ^ ^Seit 1000 n. Chr. drangen Mohammedaner von Afghanistan nach Indien ein, gründeten Staaten und verbreiteten den Islam, dem jetzt 55 Mil- lionen zugethan sind. Gegen 1500 bemächtigte sich der Mongole Baber aus
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