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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 127

1884 - Breslau : Hirt
Iran. 127 den Südrand des kaspischen Meeres; es ist dies d^s Elburs- oder Alburs- Gebirge, dessen höchster Gipset, der vulkanische Demawend, sich bis zu 5600 m erhebt. Zwischen diesem Gebirge und dem Kaspi-See breitet sich eine schmale, aber äußerst fruchtbare Tiefebene aus, in welcher Rescht, der Stapelplatz für persische Seide, und Barfurnsch (Balfrusch), ein wichtiger Hafenort, gelegen sind. Das Hochplateau zwischen dem Elburs und den Gebirgen von Kur- distan wird von einer südöstlich gerichteten Bergkette durchzogen: in dem nörd- lichen Abschnitt sührt die Hauptstraße von Täbris, dem wichtigsten Handels- platz Persiens, nach der neuen Residenz Teheran; in dem südlichen Abschnitt lag die medische Hauptstadt Ekbätana (heute Hamadän). Der Südwesten. Von hier streichen mehrere stattliche und z. T. bewaldete Gebirgsketten nach Südosten, und zwischen ihnen liegen schmale, aber wohl bewässerte und kültursähige Thalflächen; in solchen Hochmulden, die zwischen 1200—2400 m über dem Meere liegen, finden sich die größeren Städte des Landes, wie Jssahan, die ältere Residenz; weiter nach Westen Schuschter in der Nähe der Ruinen von Snsa; weiter südlich in der Landschaft Farsistan (d. i. Persis) die durch ihr Rosenöl berühmte Stadt Schiräs, in deren Nähe die Ruinen von Persepolis an das alte Perserreich erinnern. Die Ost-Hälfte. Im Osten von der Linie Teheran — Jssahan dehnt sich die sogenannte große Salzsteppe aus, wasserlose z. T. tief gelegene Salz- öden, welche im heißen Sommer durch aufwirbelnde Staubwolken unerträglich find. Sie wird nach Osten hin durch Gebirgszüge vou Afghanistan und Belntschistan getrennt, und im Norden bilden die hohen Randgebirge zwischen dem Elburs und dem Hinduküsch die Grenze gegen Tnrän. Afghanistan und Hie tut schilt an. Fast ganz Afghanistan besteht aus einem Hochplateau (2000 m) mit zahlreichen ausgesetzten Gebirgsketten, welche vom Hindukusch her nach Westen und Südwesten streichen; nur im Südeu, im Becken des Hilmend, ist eine größere und niedrigere Ebene vor- Händen. Die große Karawauenstraße —- aus ihr beruht die Bedeutung von Afghanistan als Übergangsland von Tnrän nach Indien — zieht über Herdt, im Thal des Heri Rud, in südöstlicher Richtung nach der herrlichen Oase von Kandahar und von hier in nordöstlicher Richtung nach Kabul, im Thale des Kabul, der dem Indus zuströmt und zugleich die beste Passage von Afghanistan nach Indien abgiebt. Im Norden vom Kabulsluße erhebt sich die großartige Maffe des Hinduküfch (Parapamfus), der sich im Osten mit dem Pamir- Plateau, dem Kueuluu, dem Karakorüm und Himälaya in einem ge- waltigen Gebirgsknoten vereinigt. In dieser Gebirgswelt hat sich das Ländchen Ka sirist an (d. i. Land der Ungläubigen) selbständig zu erhalten gewußt. Gegen Indien hin gehen die Parallelketten des Solimangebirges.— Belntschistan endlich ist größtenteils von öden, zum Meere herabsinkenden Terrassen erfüllt und dünn bevölkert; das Land gerät immer mehr in die Abhängigkeit der Eng- länder; der Hauptort ist Kelät.') 1) I. Persien mit 1% Millionen ykiri und etwa 72/3 (?) Millionen Einwohnern wird von einem Könige oder Schah [schäth] äußerst despotisch regiert; aber die Statt- Halter der (12) Provinzen, Begler-Begs genannt, behaupten eine selbständige Stellung. Städte: Teheran 200000; Täbris 120000; Jssahan 60—80000; Barsurusch 50000; Schiras 30 000; Schuschter 25 000; Abuschehr 20 000.
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