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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 136

1884 - Breslau : Hirt
136 wiederum aus zwei verschiedenen Teilen, welche durch einen niedrigen Höhen- zng von einander getrennt sind. Der westliche Teil, das Tarimdecken (politisch: Osttnrkestän oder hohe Tatar ei) wird auf drei Seiten von hohen Gebirgen umgeben, im Westen vom Pamir-Plateau, im Norden vom Tien- schau *) und int Süden vom Kuenluu. An den Abhängen dieser Hochgebirge entspringen zahlreiche Flüsse, welche fruchtbare und milde Thäler schaffen, dann aber versiegen oder auch den Hauptstrom des ganzen Gebiets, den Tarim, er- reichen. Selbst dieser lange Fluß verliert sich in mehreren Wüstenseeeu, von denen der Lob-nor (nor — See) der bedeutendste zu sein scheint. Fast das ganze Becken ist eine großartige Sandwüste; die drei größten Städte befinden sich im Südwesten, wo die drei gleichnamigen Ouellflüffe des Tarim aus dem Gebirge hervorbrechen: Kaschgar, Jarkand und Kot an (oder Jltschi); be- sonders die erste Stadt hat als Schlüssel für Centralasien eine hohe Bedeutung. Die türkischen Bewohner, tüchtige, tapfere Menschen, suchen sich von der chinesischen Herrschaft zu befreien, vermögen es aber wegen ihrer geringen An- zahl nicht durchzusetzen. Nach Osten hin geht das Tarimbecken allmählich in die Wüste Gobi oder Schamo (d. h. chinesich Sandmeer) über; Flüsse sind hier eine Seltenheit, da jedoch die atmosphärische Feuchtigkeit nicht allzu gering ist, so giebt es hier ausgedehnte Steppen, welche den Viehherden der nomadischen Mongolen ge- nügende Nahrung bieten; erst nach der muldenartigen Mitte hin nehmen die Wüsteneien, mehr mit Geröllsteinen, als mit Sand bedeckt, an Umfang zu. Die wichtigste Karawanenstraße führt von Peking aus über einen 1600 m hohen Gebirgspaß nach Urga und Maimatschin, an der russischen Grenze. Dsungarei. ^Wie die mongolische Wüste im Südosten bis über den mittleren Hoangho vordringt und daher den nomadischeu Stämmen das Vordringen nach dein Kulturlande China ermöglichte, so greift sie andrerseits zwischen den Aus- läusern des Tienschan und Altai tief nach Nordwesten hinein. Dieses jetzt von den Chinesen und Russen viel umstrittene Gebiet ist die Dsungarei, ein rechtes Durchgangsland nicht bloß für das iu einer früheren Erdepoche abfließende Wasser des Gobi-Meeres, sondern auch für die Mongolenschwärme zu verschiedenen Zeiten (Hunnen, Türken und Mongolen). Dabei enthält die Dsungarei mn wenigsten Steppe, sondern vielmehr eine große Zahl Oasen mit vortrefflichem Humusboden, der auf den Gebirgen bis zu einer Höhe von 1300 m angebaut werden kann. Besonders fruchtreich ist die schöne Kulturebene von Knldscha, welche von dem im Balkasch-See mündenden Jli durchströmt wird.-2) Tibet (Pamir, Kuenluu, Karakorüm und Himälaya). Ter wenigstens doppelt so hohe südliche Teil Centralasiens, zu dem wir jetzt gelangen, umfaßt namentlich im Westen, aber auch im Süden einige nicht zu China ge- hörige Länder; so die britischen Gebiete von Kaschmir und Sitkim und die unabhängigen Staaten Nepal und Butan. Das Pamir-Plateau, welches auch deu Namen „Dach der Welt" führt. 1) Diese Schreibweise ist derjenigen vorzuziehen, welche im 1. Teile gebraucht wurde. 2) Die thätigeu Vulkane, welche man im Ti-nschan vermutete, scheinen sich auf brennende Kohlenberge im Inneren der Krater zurückführen zu lassen; sicherlich trifft dies beim Beschan zu.'-
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