1915 -
Leipzig
: Hirzel
- Autor: Ule, Willi
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Physische Erdkunde.
breitet. Sie treten häufig in großer Ausdehnung auf, z. B. in Canada,
in Brasilien, in Afrika. In Europa bilden sie vielfach den Kern der
Gebirge, so finden wir sie in den Zentralalpen, in vielen Mittelgebirgen
und in Skandinavien.
Das zweite Zeitalter.
Dein zweiten Zeitalter gehören die paläozoischen Formationen
an. In ihnen zeigen sich bereits zahlreiche Versteinerungen von Tieren,
die wir unter den jetzt lebenden nicht mehr finden. Auch Pflanzen sind
in den Fossilien zum Teil schon in großer Fülle vertreten. Diese sind
ebenfalls von den heutigen durchaus verschieden. Der petr o graphischen
Beschaffenheit nach sind die paläozoischen Formationen ausgezeichnet
durch das Hervortreten einfacher und klastischer Gesteine.
Das unterste System in den Ablagerungen dieses Zeitalters ist das
Kambrium, vorwiegend aus Tonschiefern, Grauwacken und Sandsteinen
gebildet. Die Fauna ist an Arten arm, aber außerordentlich individuen-
reich. Unter den Tieren stehen die krebsartigen Trilobiten im Vorder-
gründe. Spuren von Pflanzen sind bereits vorhanden. Die Lebewesen
gehören durchweg dem Meere an.
In den folgenden Schichten, im Silur, ist das tierische Leben
reich entfaltet. Neben den Trilobiten treten in größerer Menge Brachio-
poden, Cephalopoden und namentlich''Graptolithen auf. Außerdem stellen
sich Sp'sngien, Crinoide'n und Korallen ein. In der Gestalt von Fischen
erscheinen die ersten Vertreter der Wirbeltiere.
Das dritte System stellt das Devon dar. In ihm sterben die Graptolithen
aus und treten die Trilobiten sehr zurück, aber Brachiopoden und Korallen
sind noch reich vorhanden und Muscheln und Meeresschnecken nehmen
zu, ebenso die Fische. Während wir es in den älteren Formationen fast
nur mit Meeresablagerungen zu tun haben, zeigen sich jetzt deutlicher die
Spuren von Festländern, die von einer reichen kryptogamen Flora besetzt
sind. In den oberen Schichten begegnen wir den Vorläufern der später
sehr formenreich auftretenden Gruppe der Ammoniten. Die Gesteine
sind wie im Silur von denen des Kambriums wenig verschieden, nur
sind Kalksteine und vor allem vulkanische Ergußgesteine häufig (Diabas
und Porphyr).
Der Gegensatz von Festland und Meer ist in den Ablagerungen des
nächsten Systems, der Steinkohlen- oder Karbon-Formation, noch
schärfer ausgeprägt. Marine Ablagerungen bilden zunächst die unterste
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