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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 94

1915 - Leipzig : Hirzel
94 Physische Erdkunde. Auch nach Beendigung der Eruption strömen nocli Gase und Dämpfe aus dem Boden; sie bilden die sog. Fumarolen, oder wenn sie aus Schwefelwasserstoff und schwefliger Säure bestehen, Solfataren und aus Kohlensäure, Mofetten. Man faßt diese Erscheinung als Solfataren- tätigkeit zusammen. Häufig bilden sich bei vulkanischen Ausbrüchen in Spalten des Bodens Schlammassen, die dann mit den Gasen zugleich ausgeworfen werden, als Schlammsprudel, Schlammvulkane oder Salsen be- zeichnet. Sie erfolgen immer unter hoher Temperatur. Es gibt aber auch kalte Schlammsprudel. Diese sind nicht vulkanischen Ursprungs, sondern entstehen im Bereiche starker Sedimentablagerungen infolge der Zer- setzung organischer Substanzen. Die bekanntesten kalten Schlamm- sprudel sind die Mud-Lumps im Mississippi-Delta. Mit der Solfatarentätigkeit beginnt das Erlöschen der Vulkane; es treten Ruheperioden ein. Diese dauern oft Jahrhunderte an. Als völlig erloschen dürfen wir nach Supan nur solche Vulkane bezeichnen, die seit Menschengedenken überhaupt nicht tätig gewesen sind und einem vulkanischen Gebiete angehören, das niemals vulkanische Eruptionen gezeigt hat. Jeder Vulkan unterliegt nach seiner Bildung sofort der Abtragung durch die exogenen Kräfte. Die Regenbäche graben in seine Gehänge tiefe Furchen ein, die radial vom Gipfel nach dem Fuße verlaufen. In diese Rinnen ergießen sich bei neuen Ausbrüchen die Lavamassen und bilden ausgedehnte Ströme, die bei weiterer Erosion infolge ihrer größeren Widerstandsfähigkeit als Rücken hervortreten. Der Kraterkessel bleibt oft noch lange bestehen, er bildet eine Kaldera, die noch völlig die ur- sprüngliche Form des Kraters zeigt, oder durch Erosion noch vertieft und erweitert ist. Durch eine tiefer eingeschnittene Erosionsrinne, einen Barranco, hat der Kessel nicht selten Abfluß nach außen erhalten. In dem erloschenen Krater setzt nach langer Ruhe zuweilen die vulkanische Tätigkeit wieder ein, es bildet sich ein neuer Vulkankegel im Rahmen des alten Kraters. Der heutige Vesuv gilt als eine solche Bildung, die ihn wallartig umgebende Somma wird als der Rest eines älteren Tuffkegels angesehen. Typische Beispiele dafür finden sich auf der Azoreninsel Sa5 Miguel. Die erneuten Eruptionen brechen aber auch in der unmittelbaren Umgebung der älteren durch. Dadurch reihen sich oft auf kleinem Raum Vulkan an Vulkan, wie es die Phlegräischen Felder bei Neapel und der Isthmus von Auckland zeigen. Durch eine solche Häufung von
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