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1915 -
Leipzig
: Hirzel
- Autor: Ule, Willi
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Physische Erdkunde.
Gebirge.
Auch die Gebirge werden nach ihrer Höhe und äußeren Form ein-
geteilt. Die Erhebungen mittlerer Höhe mit sanft ansteigenden Gehängen
und breiten Rücken oder Kuppen bezeichnet man als Mittelgebirge,
während steilaufragende Bergländer mit scharfen Spitzen und Kämmen
von größerer Höhe als Hochgebirge angesehen werden; doch gibt es
hier keine bestimmte Grenze zwischen beiden Kategorien, ebenso wie
auch zwischen Mittelgebirge und Hügelland sich eine scharfe Grenze
nicht ziehen läßt. Richter hat die charakteristischen Hochgebirgsformen.
wie sie uns in den Alpen entgegentreten, auf die Wirkung einstiger
Vergletscherung zurückgeführt und faßt sie als glaziale Formen auf,
während die milden Formen der Mittelgebirge das Ergebnis der Wasser-
arbeit sind. Es sind fluviatile oder hydatogene Formen.
Nach der äußeren Form der Erhebung allein unterscheidet man
Massengebirge, die als eine breite einheitliche Erhebung aus dem
Lande aufragen, und Ketten- oder Kammgiebirge, deren höchste
Gipfel sich zu einer Kette aneinanderreihen oder einen mehr oder weniger
deutlichen Kamm bilden.
Wichtiger ist die Einteilung der Gebirge nach genetischen Gesichts-
punktaii. Danach haben wir zunächst Gebirge, welche durch die exogenen
Kräfte und solche, die durch die endogenen Kräfte geschaffen jsind; beide
Kräfte haben aber oft gemeinsam das Gebirge hervorgebracht, so daß
diese verschiedenen Bildungen nicht immer deutlich zu trennen sind.
Als^endogene Gebilde erscheinen die Falten- und die Sehollen-
oder Bruchgebirge.
Die^Faltengebirge, zu denen die meisten der jüngeren Gebirge
der Erde gehören, zeigen wieder je nach der Art ihres Aufbaues sehr
verschiedene Formen. Sie sind ihrer äußeren Gestalt nach überwiegend
Kettengebirge. Vielfach beherrscht die Faltung die ganze Plastik des
"Gebirges, es folgen dann lange Kämme und Längstäler aufeinander.
Ein Beispiel dafür ist der Schweizer Jura. Zuweilen reihen sich auch
zahlreiche gleichförmige Falten in parallelen Zügen aneinander; von
Richthofen bezeichnet solche Bildungen als Rostgebirge. Das ganze
südöstliche China ist von einem derartigen Rostgebirge eingenommen.
Andere Faltungsgebirge weisen nach beiden Seiten hin verschiedene
Formen auf, sie sind unsymmetrisch gebaut. Es sind meist bogenförmige
Gebirgszüge wie die Alpen, die Apenninen, die Karpathen und viele
aüdere Glieder der großen Gebirgszone der Alten Welt. Sie besitzen im
allgemeinen zwei morphographisch wesentlich voneinander abweichende