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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 157

1915 - Leipzig : Hirzel
Orographie und Orometrie. 157 einander trennen. Wenn sie selbständige Höhenrücken von größerer Höhe bilden, bezeichnet man sie als Jochrücken, die oberste Höhenlinie als Jochkamm. Ihrer Form und Entstehung nach zeigen die Gebirgskämme eine große Mannigfaltigkeit. Die Form kommt in der Schartung zum Aus- druck. Ihre Entstehung kann sowohl auf tektonischen Vorgängen wie auf der Wirkung der Erosion beruhen. Hier besteht eine ähnliche Viel- heit der Kategorien, wie wir sie bei der ganzen Plastik des Bodens wiederholt kennen gelernt haben. Durch die orographischen Verhältnisse eines Gebirges wird auch der Wasserabfluß in diesem bestimmt. Die Kammlinie ist meist auch die Wasser scheide zwischen zwei den beiderseitigen Gehängen angehören- den Stromsystemen. Neben der eigentlichen Kammwasserscheide finden sich häufig noch in den Hohlformen Scheiden, die man als Talwasser- scheiden bezeichnet. Sie sind vorwiegend Querscheiden in tektonischen Längstälern oder in Senkungstälern. Die Wasserscheiden sind in ihrer Lage keineswegs beständig, viel- mehr werden sie durch tektonische Vorgänge, weit häufiger aber noch durch die Erosion fortwährend verlegt. Die Durchgangstäler machen auch die Wasserscheide zu einer durchgreifenden. Wo sich die Talfurchen der beiderseitigen Gehänge eines Gebirges nahe kommen, ist dieses meist auch leicht überschreitbar. Solche Übergangsstellen oder Pässe finden sich sowohl auf dem Kamme wie in den Tälern. Man unterscheidet darum auch Kammpässe und Talpässe. Die Kammpässe, die sich auf dem Hauptkamme wie auf dem Joch- kamme finden, haben je nach der Plastik des Gebirges sehr verschiedene Formen. Enden die Gehänge in einer Scheitelfläche, so führt der Über- gang durch einen Wallpass. Weiter unterscheidet man Sattel-, Schar- ten- und Lückenpaß, deren Form sich aus diesen Ausdrücken ohne weiteres ergibt. Die ziffermäßige Berechnung aller dieser Formen ist Aufgabe der Orometrie. Man berechnet die mittlere Kamm-, Gipfel- und Sattelhöhe, ferner die mittlere Schartung, die mittlere Tal- und Sockelhöhe usw. Später ist diese Disziplin weiter ausgebaut und auf alle Formen des Bodens ausgedehnt worden. Sie gibt uns auch für die mittlere Neigung oder Böschung der Gehänge und namentlich für das Volumen der ein- zelnen Bodenformen ziffermäßige Ausdrücke. Die mittlere Böschung wird nach der von Finsterwalder an- gegebenen Methode berechnet. Danach ist die mittlere Böschung (è) ymru f)/-1/
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