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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 169

1915 - Leipzig : Hirzel
Quellen. 1(59 absteigender Bewegung. Wo jedoch die ausstreichende Schicht ansteigt, oder wo das Wasser aus Klüften und Spalten hervortritt, da bilden sich aufsteigende Quellen, getrieben durch den hydrostatischen Druck, der sich durch den Boden in dem frei beweglichen Wasser fortsetzt. Wenn die Quellen durch Spalten einer überlagernden un- durchlässigen Schicht emporgepreßt werden,, haben wir es mit so- genannten Spaltquellen zu tun, die auch künstlich durch den Menschen erzeugt worden sind als artesische Brunnen. Stellt eine undurch- lässige Schicht eine Mulde dar, deren Eand nicht überall die gleiche Höhe hat, so fließt das Wasser schließlich an der tiefsten Stelle des Randes über, und es entsteht eine Überfallsquelle. Das Auftreten von Quellen steht in enger Beziehung zu dem tek- tonischen Baue des Bodens. Am häufigsten finden wir sie auf der Sohle der Täler. Quertäler sind im allgemeinen reicher an Quellen als Längstäler. Bei den Längstälern in Faltengebirgen kommt es auf die Lagerung der Schichten an. Bei antiklinaler Lagerung fehlen die Quellen meist ganz, bei isoklinaler treten sie nur auf einer Talseite hervor, bei synklinaler sind dagegen auf beiden Seiten die Bedingungen gegeben, wie ein Blick auf die beistehende Figur (86) ohne weiteres lehrt. Die Wassermenge der Quellen hängt von der Größe des Sammel- gebietes und von der Menge des Niederschlages in diesem ab. Je größer das Sammelgebiet ist, umso gleichmäßiger fließen im allgemeinen die Quellen, um so unabhängiger erscheint ihre Wasserzuführung von dem Klima ihrer unmittelbaren Umgebung. Neben den beständig fließenden Quellen, deren Wassermenge sich meist nach der zeitlichen Verteilung des Eegens ändert, gibt es auch solche, welche nur von Zeit zu Zeit fließen. Es gehören dazu die intermittierenden Quellen, die Entleerungen unterirdischer Wasserreservoire nach dem Gesetze des Hebers (Fig. 87) darstellen, sowie die sogenannten Hungerbrunnen, die nur in nassen Jahren fließen, in denen eine Mißernte, also Hungersnot zu erwarten ist. Das Wasser der Quellen besitzt sehr verschiedene Temperatur. Liegt diese unter der mittleren Jahrestemperatur der Luft, bezeichnet Fig. 86, rig. 87,
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