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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 209

1915 - Leipzig : Hirzel
Ablation und Auflösung, Moränen. — Verbreitung der Gletscher. 209 Verbreitung der Gletscher. Zur Bildung der Gletscher sind neben den geeigneten klimatischen Verhältnissen auch bestimmte orographische Formen erforderlich, damit sich der Schnee in genügender Menge ansammeln kann. In den Ge- birgen liegen die Firnfelder in Talkesseln oder Zirken. Von dort be- wegen sich die Gletscher talabwärts und vereinigen sich bald mit anderen, die aus benachbarten Firnmulden hervorgegangen sind. Solche Gletscher, die schließlich als ein mächtiger Eisstrom tief in die Täler hinab sich erstrecken, bezeichnet man als Talgletscher oder Gletscher 1. Ordnung. Die kleinen Gletscher in den oberen Regionen der Ge- birge^ die Hänge-, Hoch- oder Jochgletscher gelten dagegen als solche 2. Ordnung. Es ist das der Typus des alpinen Gletschers. Wo die Gletscherzungen sich über den Fuß des Gebirges in das ebene Vorland erstrecken, vereinigen sie sich oft zu einem großen Eisfeld, zu einem Vorlandsgletscher (Malaspinagletscher am Mount Elias in Alaska). Auf den Hochflächen bildet der Schnee flache einförmige Firnfelder, von denen die Gletscher nach allen Seiten in die zur Hochfläche führenden Täler sich ergießen. Diesen Hochflächengletschern gleichen die Binneneis- oder Inlandeisgletscher, die wir z. B. auf Grönland finden, die nur weit mächtiger sind und alle Täler und Berge über- decken. Sie teilen sich erst am äußersten Bande in einzelne Gletscher Das ist die Form des polaren Gletschers. Gletscher beobachten wir in allen Gebieten der Erde, selbst unter den Tropen, wenn die Gebirge nur zu genügender Höhe aufsteigen. Hier überschreiten die Gletscher selten das Firnfeld, sind also nur so- genannte Firngletscher. Die hohe Wärme verhindert ihr Abfließen in die Tiefe. Es zeigen sich auch an der Oberfläche überall die Spuren starker Abschmelzung. Die oberste Schneedecke ist aufgelöst in eine Fülle parallel angeordneter mannshoher Figuren, die einer Schar wandernder Pilger gleichen, weshalb der Volksmund diese Erscheinung auch treffend Büßerschnee nannte. In der Wissenschaft wird sio als Zackenfirn bezeichnet. Die vergletscherte Fläche der Erde umfaßt nach Heß rund 15,2 Mill, qkm, d.i. loproz. der Landfläche. Auf die Nordhemisphäre fallen davon etwas mehr als 2 Mill, qkm, auf die kühlere und feuchtere Süd- hemisphäre 13 Mill. qkm. Während die Höhe der Schneegrenze vorwiegend von den klimati- schen Verhältnissen abhängt, wird die Größe und die Höhe der Ule, Erdkunde. 2. Aufl. 14.
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