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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 320

1915 - Leipzig : Hirzel
320 Biologische Erdkunde. sein einzelner Pflanzenarten an bestimmte Budenarten. Man bezeichnet sie als bodenstete, denen die mit jedem Grunde vorlieb nehmenden bodenvagen Pflanzen gegenüberstehen. Eine Mittelstellung nehmen dann die b o den holden Pflanzen ein, die für gewisse Bodenarten eine Vorliebe zeigen. Je nach dem Gebundensein an Kieselerde, Kalk oder Kochsalz nennt man diese Pflanzen auch Kiesel-, Kalk- oder Salzpflanzen (Halophyten) oder auch kieselstete, kieselholde usw. Pflanzen. Die Bodenstetigkeit der Pflanzen faßt man heute so auf, daß Kalk- pflanzen auf Kalkboden im Kampfe ums Dasein mit Kieselpflanzen siegen, während sie auf Kieselboden unterliegen. Nach den Ergebnissen ex- perimenteller Untersuchungen ist es eigentlich richtiger, die Kiesel- pflanzen nur kalkfeindlich zu nennen, da sie auf Kalkboden mit min- destens 2—3 Proz. Calciumkarbonat wegen des Übermaßes an Kalk zu- grunde gehen. Vielfach dürften aber neben den chemischen vor allem die physikalischen Eigenschaften des Bodens von entscheidender Wirkung sein. Zuweilen sind auch die übrigen Lebensbedingungen für das Ge- deihen oder Nichtgedeihen der Pflanzen allein maßgebend. Daraus er- klärt es sich, daß dieselbe Pflanze an dem einen Ort als bodenstet, an dem andern auf dem gleichen Boden als bodenvag erscheint. Die Abhängigkeit der Pflanzen in ihrer Verbreitung von der Boden- beschaffenheit ergibt sich klar auch aus der Pflanzenstatistik oder Floristik. Diese lehrt uns, daß gewisse Pflanzen vorwiegend auf be- stimmten Bodenarten vorkommen; man kennt eine Urgesteins-, Basalt-, Dolomiten-, Kalkstein-, Sandstein-, Geröll-, Humus-, Sand-, Lehm- und Salzflora. Mitbewohner des Standortes. Die Pflanzen hängen in ihrer Entwicklung und Verbreitung in hohem Grade auch von den Mitbewohnern ihres Standortes ab. Vor allem besteht überall ein lebhafter Konkurrenzkampf der Pflanzen unterein- ander, namentlich unter nahe verwandten Arten. Es liegt darin mit ein Grund, daß sich die Grenzen des Artenvorkommens oft nicht klima- tisch deuten lassen. • Andererseits sind viele Arten an ein Zusammenleben in Genossen- schaften gebunden. Ein kennzeichnendes Beispiel dafür liefern unsere Wälder, in denen wir eine große Zahl von Pflanzen finden, die nur in dieser Gemeinschaft gedeihen. Auch die Epiphyten, Saprophyten und
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