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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 344

1915 - Leipzig : Hirzel
344 Biologische Erdkunde. tropischer Gebiete, unter anderem bei den Alligatoren in den Ljanos am unteren Orinoco. Im allgemeinen scheint hohe Temperatur, etwa zwischen 25° und 35° für die Entwicklung der tierischen Organismen günstig zu sein. In den warmen Gegenden der Erde finden wir wenigstens einen weit größeren Artenreichtum als in den kälteren. Von Einfluß ist auch die Temperaturschwankung. Einzelne Tiere halten große Schwankungen ohne jede Schädigung aus, andere gehen schon bei geringen Schwankungen zugrunde. Möbius bezeichnet die ersteren als eurytherme, die letzteren als stenotherme. Eigenwarme (homöotherme) Tiere, also Vögel und Säuger, sind bis zu einem gewissen Grade unabhängig von der äußeren Temperatur, weil der Wärmevorrat im Körper sie vor den schädlichen Wirkungen der Kälte schützt. Bei manchen Tieren ist die Fortpflanzungsmöglichkeit gebunden an bestimmte Wärmeverhältnisse, so bei denjenigen, deren Eier von der Sonne ausgebrütet werden, ferner bei den meisten Insekten. Trotz dieser vielfachen Abhängigkeit der Tiere von den klimatischen Faktoren ist ein Rückschluß von dem Vorhandensein eines Tieres auf das Klima nicht zulässig, weil die Anpassungsfähigkeit der meisten Tiere sehr groß ist. Auch das Licht ist für das tierische Leben von Wichtigkeit; es ist jedoch keine in jedem Falle notwendige Lebensbedingung. Es gibt eine ganze Anzahl von Tieren, welche nie von einem Lichtstrahle ge- troffen werden, wie die Entoparasiten, einzelne Höhlentiere und Tiefsee- tiere. Die auf der Erdoberfläche lebenden Tiere scheiden sich in Tag- ünctnachttiere; die letzteren sind oft geradezu lichtscheu. Die topisehen Verhältnisse. Je nach dem Wohnräume unterscheiden wir Wasser- und Landtiere. Beide aber bedürfen zu ihrer Entwicklung des Wassers. Dieses stellt darum eines der wichtigsten Bedingungen für das tierische Leben dar. Für die Wassertiere ist es das Lebenselement. Nur wenige von ihnen besitzen die Fähigkeit, Trockenzeiten in latentem Zustande zu überdauern. Nach der chemischen Beschaffenheit des Wassers unter- scheidet man eine Süß- und eine Salzwasserfauna. Findet sich die letztere in Binnenseen, so ist sie häufig eine relikte, d. h. sie ist der Rest einer ehemaligen ozeanischen Tierwelt. Die Fauna der Meere zeigt eine gewisse Abhängigkeit von der
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