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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 345

1915 - Leipzig : Hirzel
Die topischen Verhältnisse. 345 Tiefe, in welcher sie vorwiegend sich befindet. Neben den Bewohnern der küstennahen Gewässer haben wir die Tiere des offenen Meeres oder der pelagischen Region und die der eigentlichen Tiefsee. Die Tiere haben sich in diesen verschiedenen Regionen dem herrschenden Wasserdrücke _angepaßt. Für das tierische Leben im Ozeane ist die Bewegung des Wassers, namentlich die Strömung, häufig von Einfluss. So gedeihen die Korallentiere nur in bewegtem Wasser, das ihnen beständig neue Nahrung zuführt. Entscheidende Bedeutung hat in den Meeren auch die Temperatur. Im allgemeinen nimmt der Reichtum des Tierlebens nach den Polen und nach der Tiefe gleichzeitig mit der Temperatur ab. Die Landtiere bedürfen des Wassers zu ihrem Lebensunterhalte, für sie ist es gewissermaßen ein Nahrungsmittel. Die Tiere bestehen sämtlich zum überwiegenden Teile aus Wasser. Der durch den Lebensprozeß eintretende Wasserverlust muß daher fortwährend ersetzt werden. Der Wassermangel äußert sich in dem Durst. Dieser stellt sich bei einzelnen Tieren schon nach kürzester Frist der Wasserentziehung, bei anderen, z. B. dem Kamele, erst nach längerer Zeit ein. Die Ansiedlung der Tiere in neuen Wohnräumen scheitert oft an dem Mangel ausreichender Mengen von Wasser. Weiter hängen die Landtiere auch von den übrigen topischen Ver- hältnissen ab. Einmal muß der Boden ihnen die geeigneten Wohn- und Zufluchtsplätze gewähren. Sodann bedarf jedes Tier bestimmter Nahrungsmittel, die ebenfalls wieder von der Beschaffenheit des Bodens abhängig sind. Vielfach haben sich die Tiere den äußeren Bodenver- hältnissen des Wohnortes so sehr angepaßt, daß sie in anders gestaltete Wohnräume versetzt, ihrer natürlichen Lebensbedingungen beraubt werden und darum dort leicht zugrunde gehen. Namentlich finden wir häufig eine Schutzfärbung; die Tiere haben in ihrem Haar- oder Federkleide eine Farbe, die dem Boden ihres Wohnraumes völlig gleicht, so daß sie dadurch dem spähenden Auge feindlicher Mitbewohner entgehen. Nach Hesse beobachten wir solche Schutzfärbung besonders in den vegetations- armen Gebieten, wo die Eintönigkeit der Natur jedes Tier deutlicher hervortreten läßt. Daher sind die Wüstentiere fast durchweg gelb oder hellbraun gefärbt wie ihre Umgebung, die Polartiere dagegen weiß, dem Schnee der arktischen Landschaft entsprechend. Wo eine dichtere Vege- tation den Boden bedeckt, bestehen auch andere Lebensbedingungen. Der Wald bietet ausreichend Schlupfwinkel, hier dient mehr eine Schutz- form als die Schutzfärbung der Erhaltung des Lebens. Auch die Größe des Wohnraums ist von Bedeutung. Große Räume
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