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1915 -
Leipzig
: Hirzel
- Autor: Ule, Willi
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die topischen Verhältnisse.
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Tiefe, in welcher sie vorwiegend sich befindet. Neben den Bewohnern der
küstennahen Gewässer haben wir die Tiere des offenen Meeres oder der
pelagischen Region und die der eigentlichen Tiefsee. Die Tiere haben
sich in diesen verschiedenen Regionen dem herrschenden Wasserdrücke
_angepaßt. Für das tierische Leben im Ozeane ist die Bewegung des
Wassers, namentlich die Strömung, häufig von Einfluss. So gedeihen
die Korallentiere nur in bewegtem Wasser, das ihnen beständig neue
Nahrung zuführt. Entscheidende Bedeutung hat in den Meeren auch
die Temperatur. Im allgemeinen nimmt der Reichtum des Tierlebens
nach den Polen und nach der Tiefe gleichzeitig mit der Temperatur ab.
Die Landtiere bedürfen des Wassers zu ihrem Lebensunterhalte, für
sie ist es gewissermaßen ein Nahrungsmittel. Die Tiere bestehen sämtlich
zum überwiegenden Teile aus Wasser. Der durch den Lebensprozeß
eintretende Wasserverlust muß daher fortwährend ersetzt werden. Der
Wassermangel äußert sich in dem Durst. Dieser stellt sich bei einzelnen
Tieren schon nach kürzester Frist der Wasserentziehung, bei anderen, z. B.
dem Kamele, erst nach längerer Zeit ein. Die Ansiedlung der Tiere
in neuen Wohnräumen scheitert oft an dem Mangel ausreichender Mengen
von Wasser.
Weiter hängen die Landtiere auch von den übrigen topischen Ver-
hältnissen ab. Einmal muß der Boden ihnen die geeigneten Wohn-
und Zufluchtsplätze gewähren. Sodann bedarf jedes Tier bestimmter
Nahrungsmittel, die ebenfalls wieder von der Beschaffenheit des Bodens
abhängig sind. Vielfach haben sich die Tiere den äußeren Bodenver-
hältnissen des Wohnortes so sehr angepaßt, daß sie in anders gestaltete
Wohnräume versetzt, ihrer natürlichen Lebensbedingungen beraubt werden
und darum dort leicht zugrunde gehen. Namentlich finden wir häufig
eine Schutzfärbung; die Tiere haben in ihrem Haar- oder Federkleide
eine Farbe, die dem Boden ihres Wohnraumes völlig gleicht, so daß sie
dadurch dem spähenden Auge feindlicher Mitbewohner entgehen. Nach
Hesse beobachten wir solche Schutzfärbung besonders in den vegetations-
armen Gebieten, wo die Eintönigkeit der Natur jedes Tier deutlicher
hervortreten läßt. Daher sind die Wüstentiere fast durchweg gelb oder
hellbraun gefärbt wie ihre Umgebung, die Polartiere dagegen weiß, dem
Schnee der arktischen Landschaft entsprechend. Wo eine dichtere Vege-
tation den Boden bedeckt, bestehen auch andere Lebensbedingungen.
Der Wald bietet ausreichend Schlupfwinkel, hier dient mehr eine Schutz-
form als die Schutzfärbung der Erhaltung des Lebens.
Auch die Größe des Wohnraums ist von Bedeutung. Große Räume