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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 348

1915 - Leipzig : Hirzel
348 Biologische Erdkunde. Nahrung und diese schützen dagegen jene vor ihren Feinden, oder die Ameisen tragen nach den Beobachtungen von E. Ule im Amazonas- urwald Erdreich auf Bäumen zusammen, in das sie dann bestimmte Samen legen, sie schaffen künstlich Blumengärten, in denen sie wohnen und deren Pflanzen mit ihren Blättern ihnen Schatten und Schutz gegen Regen gewähren. Zwischen dem pflanzlichen und tierischen Leben bestehen überhaupt enge Beziehungen, die schon darin ihren Ausdruck finden, daß die Tiere bei dem Atmen den atmosphärischen Sauerstoff verbrauchen, während die Pflanzen die von den Tieren ausgeatmete Kohlensäure auf- nehmen und in ihrem Zellengewebe den Kohlenstoff aufspeichern, der dann den Tieren wieder als Nahrung dient. An der Erhaltung dieser unentbehrlichen Nahrungsquelle nehmen auch die Tiere selbst teil, was deutlich aus der Notwendigkeit der Insektenbefruchtung für viele Pflanzen hervorgeht. Biologische Eigenschaften der Tiere. Unter den biologischen Eigenschaften ist die außerordentliche Ver- mehrungsfähigkeit der Tiere für die Verbreitung dieser wohl von der grüßten Bedeutung. Sie bedingt häufig auch die Wanderungen der Tiere, da bei der schnellen Vermehrung die Nahrung am ursprünglichen Wohnplatze karg wird. Die Wanderfähigkeit ist aber nicht minder für die Entwicklung der Fauna von Einfluß. Die Vermehrungsfähigkeit ist bei einzelnen Tierarten ganz ungeheuer. Durch zahlreiche Nachkommenschaft zeichnen sich nament- lich die Insekten, Fische und unter den Säugetieren besonders einige Nager aus. Aber auch bei Tieren mit scheinbar sehr schwacher Frucht- barkeit wächst die Nachkommenschaft im Laufe der Zeit enorm an. Beweise für die Tatsächlichkeit solcher zahlreicher Vermehrung selbst in kurzer Zeit liefern die Heuschreckenschwärme der wärmeren Gebiete der Erde, die Mäuse-, Batten- und Kaninchenplage, von der die Länder der gemäßigten Zone oft getroffen werden, sodann das viel- fach ganz plötzliche Auftreten ungeheurer Massen von schädlichen In- sekten und endlich Massenanhäufungen von Fischen und auch von niederen Tieren in den Meeren. Solche Tierheerscharen befinden sich meist auf der Wanderschaft. Das Wandern ist hier eine aktive und willkürliche Handlung. Daneben beobachten wir oft auch eine passive und willenlose Wanderung. Die
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