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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 352

1915 - Leipzig : Hirzel
352 Biologische Erdkunde. Verbreitung der Tiere ist ihre große Migrationsfähigkeit. Der Wanderung sind jedoch zahlreiche Grenzen gesetzt. Einmal bilden die klimatischen Verhältnisse oft unüberwindliche Schranken, z. B. große Trockengebiete oder auch sturmreiche Gegenden; sodann aber hindern auch verschiedene geographische Schranken die Vorwärtsbewegung. Für Landtiere ist das Wasser, für Wassertiere das Land meist unüberschreit- bar. Ebenso hemmen Gebirge, unwirtliche Ebenen, selbst Täler und Flüsse die Wanderung. Endlich ist auch die Konkurrenz der Mitbe- wohner in dem neu betretenen Gebiete ein solches Hindernis. In abgeschlossenen Ländern erhalten sich die einzelnen Formen, es entstehen Arten, die nur einem bestimmten Eaume angehören, also endemische Arten. Durch ihren Endemismus zeichnet sich nament- lich die Fauna vieler Inseln sowie die der Hochgebirge aus. Die Insel- fauna ist charakterisiert durch Artenarmut. Die Arten sind aber oft in großer Individuenzahl vorhanden. Die Säugetiere sind auf den Inseln meist nur durch einige Fledermäuse vertreten. Unter den endemischen Arten finden sich häufig relikte Formen, die zuweilen Aufschluß über den ursprünglichen Zusammenhang der Inseln mit anderen Landmassen geben. Die Fauna der Hochgebirge besitzt viele gemeinsame Formen. Auch zeigt sie deutlich Beziehungen zu der Fauna der Polarländer. Die Bewohner beider Gebiete tragen die gleichen biologischen Merkmale. Relikte Formen finden wir endlich auch vielfach in den Binnenseen, woraus man einen ursprünglichen Zusammenhang dieser mit dem Meere oder mit heute verschwundenen Wasserbecken vermuten darf. Entwicklungsgeschichte der Tierreiche. Einer der wichtigsten Faktoren in der Verbreitung der Tiere ist die Entwicklungsgeschichte. Die paläontologische Forschung hat gezeigt, daß die Tierwelt wie die Pflanzenwelt innerhalb der Erdperioden zu immer vollkommneren Formen aufgestiegen ist. Nach Häckel ist die Urzeit der Erde das Zeitalter der Tangwälder und der Schädellosen, die Primärzeit das der Farnwälder und Fische, die Sekundärzeit das der Nadelwälder und Schleicher, die Tertiärzeit das der Laubwälder und £>äuger. Auch der Stamm der Wirbeltiere lehrt uns deutlich diese stete Entwicklung. In der paläozoischen Periode treten Knorpelfische, Am- phibien und Beptilien noch spärlich auf, in der mesozoischen Periode
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