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1915 -
Leipzig
: Hirzel
- Autor: Ule, Willi
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Biologische Erdkunde.
unbewohnt gewesen, erst die Einführung des Pferdes machte sie be-
wohnbar.
Der Einfluß der Tiere auf die Menschen ist oft auch ein
schädlicher. Selbst wo genügend pflanzliche Nahrung vorhanden ist,
verbieten feindliche Tiere die Ansiedlung. In einem großen Teile
Afrikas ist, wie früher bereits erwähnt wurde, die Zucht von Rindern
und Pferden ausgeschlossen infolge des Vorhandenseins eines schädlichen
Insektes, der Tsetsefliege. Das bietet aber auch der Entwicklung der
Menschen in diesen Regionen große Schwierigkeiten. Ferner untergräbt
die Heuschreckenplage die Existenz vieler Tausende, da durch ihre Ver-
wüstung Hungersnöte furchtbarster Art hervorgerufen werden.
Von nicht geringer Bedeutung ist schließlich noch das Heer der
kleinen und kleinsten Lebewesen, der Parasiten und der vielen Krank-
heitserreger. Die Malaria verhindert die dauernde Ansiedlung noch
in weiten Landstrichen der Erde, und Pest und Cholera hemmen eben-
falls zeitweise jede menschliche Entwicklung in den von ihnen befallenen
Gebieten. Durch die Schlafkrankheit sind weite Gebiete Afrikas stark
entvölkert.
Die engen Beziehungen der Menschen zur Pflanzen- und Tierwelt
geben sich am deutlichsten zu erkennen, wenn wir erwägen, in welchem
Umfange diese zu Wohnung, Kleidung, zu Hausgerät und Waffen
das Material den Pflanzen und Tieren ihrer Umgebung entnehmen.
Den Südseeinsulanern liefert die Kokuspalme fast alles, was sie brauchen.
In Ost- und Südasien kommt den Bambusgräsern eine ähnliche Bedeutung
zu. Wtir können die Völker der Erde geradezu nach dem vorwiegend
von ihnen verarbeiteten pflanzlichen oder tierischen Materiale gliedern.
Selbst in höher kultivierten Ländern zeigt sich noch solche Abhängigkeit.
Wo das Holz in reichlicher Menge vorhanden und darum billig ist, finden
wir weit mehr noch Holzbauten und Holzgeräte, wie uns das Schweden
und Norwegen lehren.
Bodenwert.
Der Wert des Bodens wird durch die Fruchtbarkeit und durch
den Reichtum an Mineralschätzen bestimmt.
Im allgemeinen gewährt nur fruchtbarer Boden den für dichtere
Bevölkerung notwendigen Ertrag. Diese ist aber eine wesentliche Be-
dingung für höhere Kulturentfaltung. Daher finden wir alte Kultursitze
häufig in fruchtbaren Flußniederungen, wie in Mesopotamien, im Niltale