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1. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 401

1915 - Leipzig : Hirzel
Negroide Völker. 401 Zu höherer Kultur haben es die Neger nicht gebracht. Sie sind nicht besonders beanlagt, kommen an geistiger Kraft vor allem den Europäern nicht gleich. In sprachlicher Hinsicht können wir sie in zwei Gruppen teilen, die auch sonst vielfache Abweichungen zeigen, in die Sudanneger im Norden und die Bantuneger im Süden. Eine gesonderte Stellung nehmen die Südafrikaner, die Hotten- totten und Buschmänner, ein. Man ist geneigt, sie als einen Rest der ältesten Bevölkerung dieses Erdteiles anzusehen, zu denen man auch die Zwergvölker des zentralen Afrika rechnen möchte. Wie diese zeichnen sich die Südafrikaner durch kleinen Wuchs aus; die Buschmänner haben nur eine mittlere Körperhöhe von 130—140 cm. Beide Völker haben eine fahlgelbe Haut, die welk erscheint und zu Faltenbildung neigt. Das Haar ist kraus, verfilzt und büschelförmig. Der Schädel ist doli- chozephal. Die Muskulatur ist schwach entwickelt, die Extremitäten sind dünn und klein. Bei den Frauen tritt häufig Steatopygie, d. i. Fett- ansatz am Gesäß, auf. Die Sprache ist durchaus fremdartig, sowohl durch die Art der Wortbildung wie durch die eigentümlichen Schnalz- laute, die sie verwendet. Geistig sind beide Völker nicht sehr entwickelt, doch besitzen die Buschmänner eine außerordentliche Sinnesschärfe und außerdem künstlerische Begabung, die sie in Malereien und Skulpturen an den Felsen betätigen. Den negroiden Völkern werden weiter einige Völker des südlichen Asien zugeordnet, so namentlich die Drawida. Sie haben mit den echten Negern die dunkle Hautfarbe gemein, unterscheiden sich aber sonst wesentlich von ihnen. Vermutlich haben sie infolge der engen Be- rührung mit anderen Völkern durch Mischung ihre ursprüngliche Eigen- art zum Teil verloren. Ihr Haar ist weich und lockig. Man findet bei ihnen die Reste einer alten Kultur. Zu den negroiden Völkern gehören endlich auch die Bewohner Australiens und Tasmaniens und vieler Südseeinseln. Die Australier leben gleich den Südafrikanern in sehr ärmlichen Verhältnissen. Ihr Körper trägt deutlich die Spuren ihrer Lebensweise; es sind meist magere Gestalten mit auffallend dünnen Extremitäten. Der Kopf ist dolichozephal, das Gesicht prognath, die Nase ist breit und die Nasenwurzel stark ein- gedrückt, der Mund breit mit dicken Lippen. Die Haut ist im allgemeinen dunkelbraun bis schwarz gefärbt, den Kopf bedeckt dichtes, schwarzes, bald gekräuseltes, bald straffes Haar, das Gesicht zeigt reichlichen Bart- wuchs. Die geistige Beanlagung der Australier ist nach den Lebensver- hältnissen zu beurteilen. Sie legen bei allen Verrichtungen, die zur Die, Erdkunde. 2. Aufl. o e
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