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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 45

1903 - Trier : Lintz
Die Verteilung der Wärme. 45 Jahres eine fast senkrechte Bestrahlung stattfindet, sind die Wärme- schwankungen so unbedeutend, daß von einer kühleren und wärmeren Jahreszeit nicht mehr geredet werden kann. Vielmehr ist es der Regen, dessen Eintritt nach der Trockenheit einen Wechsel der Jahreszeit bewirkt. Von den beiden Polargebieten liegt am 21. Juni und 21. Dezember abwechselnd das eine völlig inner- halb, das andere völlig außerhalb des Bereichs der sehr schräg auffallenden Sonnenstrahlen, wodurch ein Gegensatz zwischen einer wärmeren, aber kurzen und einer längern und kälteren Jahres- zeit hervorgerufen wird. Wäre nur die verschiedene Wirkung der Sonnenstrahlung für die Beurteilung des Klimas maßgebend, so würde die Einteilung der Erdoberfläche in parallel zum Äquator laufende Klimazonen, vor allem in eine heiße, zwei gemäßigte und zwei kalte Zonen, und für eine genauere Kennzeichnung des Klimas die Lage im Gradnetz genügen. Es wirken aber noch so viele andere Einflüsse mit auf das Klima eines Landes ein, daß eine Einteilung der Erdoberfläche in Klimaprovinzen ebenso notwendig ist. Diese weichen von dem Einteilungsplan des Gradnetzes oft wesent- lich nach N oder S ab. Als Haupteinflüsse, welche eine Verschiebung der Klimaprovinzen bewirken, machen sich die Höhenlage der Erdräume, der Bau der Landschaften und die Lage zum Meere geltend. Mit der Erhebung der Erdoberfläche nimmt die Wärme ab. Weil die Erwärmung der Luftschichten nicht von oben her unmittel- bar durch die Strahlen der Sonne, sondern von unten her durch das Ausstrahlen von Wärme aus dem erwärmten Erdboden erfolgt, müssen die obern Luftschichten kälter als die untern sein. Dies widerspricht scheinbar der Erfahrung, die man in geschlossenen Räumen macht, und welche lehrt, daß warme Luft nach oben steigt. Das Heben der warmen Luftschichten findet auch im Freien statt. Hierbei wird eine mechanische Arbeit geleistet, Lei der Wärme verbraucht wird, und es tritt eine Abkühlung ein, die mit der Länge des zurückgelegten Weges immer größer werden muß. Die Wärmeabnahme mit der Höhe beträgt in völlig trockener Luft auf je 100 m rund 10 C. In wasserstoffreicher Luft sinkt die Wärme aber langsamer. Auch stören die wärme- ausstrahlenden Erhebungen der Erdoberfläche die Gleichmäßigkeit der Wärmeabnahme mit der Höhe, und besonders muß dieselbe über großen Hochebenen, die im Sommer stark erwärmt werden, geringer sein. Zahlreiche Messungen haben ergeben, daß die Tem- peratur durchschnittlich erst auf je 170 m um 1° C. abnimmt. Gebirgsländer scheiden also aus der Wärmezone, zu der sie ihrer geographischen Breite nach gehörten, aus und nähern sich in klima- tischer Hinsicht Gebieten, die viel weiter vom Äquator entfernt liegen. Außer der Höhenlage übt auch der ganze Bau einer Land- schaft einen großen Einfluß auf das Klima aus. Im Flachlande ist die Klimazonen- u. -provinzen. Wärme- abnahme mit der Höhe. Einfluß des Baues einer Landschaft.
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