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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 82

1903 - Trier : Lintz
82 Afrika. Westliche Sähara. Mittlere Sahara. Östliche Sähara. das der Sandwüste mehr die östliche Sahara. Zu diesem Wechsel, der durch die Beschaffenheit des Bodens bedingt wird, tritt stellen- weise ein reicher Wechsel der Bodenformen. Diese sind gleich den sog. Zeugen, einzelstehenden Felsgestalten, die den Karawanen als Wegweiser dienen, die hartem Beste von Gesteinsschichten, deren weichere Teile zerstört wurden. Im mittlern Teile fehlt es ferner nicht an wirklichen Gebirgslandschaften. Auch Fluß- läufe hat die Wüste. Aber es sind Trockenbette, Wadi genannt, die nur in der Tiefe, oberflächlich höchstens nach Regen- güssen, die auch in der Wüste Vorkommen können, Wasser führen. Manche von ihnen sind 4—5 oder gar bis zu 15 km breit. Wo das ihnen folgende Grundwasser sehr nahe oder wirklich an die Oberfläche tritt, dort hat sich der Wüstenboden in den Garten der Oasen verwandelt. Endlich gibt es am Rande der Sähara auch große Gebiete, deren Boden stärker mit Pflanzen bewachsen ist, und die deshalb als Steppen bezeichnet werden können. Es ent- fallen auf die Stein- und Kiesflächen etwa 41/4, auf Gebirgsländer 2, auf die Sanddünenwüste nur l1/5, auf Steppen- und Weideland It/2 und auf Oasen und Kulturland x/5 Mill. qkm. Die westliche Sahara ist ziemlich tiefgelegen und erreicht fast nirgendwo eine Höhe von 500 m. Eine wichtige Tieflands- zone (unter 200 m) erstreckt sich vom Senegal in nordöstlicher Richtung, also parallel zum Atlas, bis zum Mittelländischen Meere. Sie enthält die große Einsenkung von El Dschuf, die Oasen von Tuat und Tidike 11 und die tunesischen Schotts. Viele Wadis durchziehen die westliche Sähara, deren Boden ziemlich viel Wasser enthalten soll. Im Nw herrschen Dünenlandschaften, sonst Fels- und Steinwüsten vor. Haifasteppen bilden den Über- gang zu den Weidegründen von Timbuktu. Die mittlere Sähara besteht meist aus Tafelländern, deren Sohle schon 600 — 800 m hoch gelegen ist, und denen noch bedeutende Erhebungen aufgesetzt sind. So entstehen wirkliche Gebirgslandschaften, wie das Ahaggar-, das Air- und das bis 2700 ansteigende Tibestigebirge, die mit einem reichen Pflan- zenleben geschmückt und Ausgangspunkte von großen unter- irdischen Stromläufen sind. Nach S bilden ebenfalls Steppengebiete den Übergang zu der Sumpflandschaft des Tsadsees. Die östliche Sähara, auch Libysche Wüste genannt, umfaßt zugleich das Niltal (s. Abschnitt 3), das als eine einzige große Oase betrachtet werden kann. Ein großer Reichtum an Oasen zeichnet den ganzen nordöstlichen Teil des Gebiets aus. Südlich von Tripolis liegt das große Oasengebiet von Fessan und östlich davon die Oasengruppe von Rufra. Zahlreiche Oasen liegen ferner in einer großen, stellenweise bis unter den Meeres- spiegel reichenden Einsenkung, die sich vom untern Nil nach dem Meerbusen der Großen Syrte, dem Golf von Sydra, hinzieht und die bis 770 m hohe Gebirgsplatte von Barka von der übrigen Wüstenplatte abtrennt. Die übrige Libysche Wüste ist dagegen
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