1903 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Asien.
Halbinsel
Arabien.
Euphrat und
Tigris.
Mesopotamien.
Libanon (= weißer Berg) und der Antilibanon, parallel zur
Küste hinstreichen. Der Libanon erreicht eine Höhe von etwas
Uber 3000 m. Er ist stellenweise mit den herrlichen Libanoncedern
geschmückt, während der Antilibanon kahl ist. In diesem ist der
Hermon (hebräisch Sion, d. h. der Erhabene) der höchste Gipfel,
der infolge seiner südlichen Lage mit seinem gerundeten Gipfel
das ganze Hügelland von Palästina überschaut. Libanon und
Antilibanon werden durch eine tiefe Furche, Hohlsyrien (Coele-
syrien) genannt, getrennt, Dieselbe setzt sich als Jordanfurche
nach S fort und ist im ganzen vom 36. bis zum 19. Parallel, wo
der östliche Zipfel des Roten Meeres seine Fortsetzung bildet, zu
verfolgen. Der Libanon, der westliche Teil von Palästina und
die Halbinsel Sinai, auf der sich das bis 2600 m hohe, schroff
ansteigende und völlig kahle Granitmassiv des Sinaigebirges
erhebt, werden durch diesen Spalt vom übrigen Syrien abgetrennt.
Derselbe ist tief eingeschnitten. Während die höchste Quelle des
Jordan 520 m ii. d. M. liegt, befindet sich sein Mündungsgebiet,
das Tote Meer, fast 400 m (394 m) unter dem Meeresspiegel.
Dieses selbst ist über 350 m tief.
Das über 900 qkm große Tote Meer ist ein Salzsee. Der Salzgehalt
ist im südlichen Teile so groß (22 %), daß organisches Leben fast unmöglich
ist, wenn es auch nicht ganz fehlt. Die Ufer des Sees erscheinen ganz kahl,
da nur Schilf, Riedgräser und Salzpflanzen an ihnen wachsen. So verdient er
in jeder Hinsicht seinen Namen. Nach heftigen Stürmen erscheinen auf der
Oberfläche des Toten Meeres große Stücke Erdpech, und auf seiner Ostseite,
sowie im Jordantal gibt es heiße Quellen, die Schwefel ausscheiden.
Nach So geht Syrien in die syrische Wüste über, und
diese.. bildet wieder in landschaftlicher und klimatischer Hinsicht
den Übergang zu der Halbinsel Arabien, die ebenfalls zum großen
Teil Wüstennatur hat. Arabien ist 23/4 Mill. qkm groß, d. i. 5 X
so groß als das Deutsche Reich, und bildet ein durchschnittlich
1000—1300 m hoch gelegenes Plateau. Die Randgebirge im W,
wo das Rote Meer tief eingesunken ist, wodurch der Zusammenhang
mit der Wüstentafel der Sahara verloren ging, sind über 2000 m,
an der Küste von Oman im So sogar bis 3000 m hoch. Auch das
Innere Arabiens trägt stellenweise bedeutende Erhebungen. Nur
ein Teil ist Wüste oder Nefüd. Im N liegt eine kleinere, im
S eine größere Sandwüste. Sie werden durch die Hochsteppe
Nedschd (d. h. Hochland) in der Mitte Arabiens getrennt. Alle
Flußläufe Arabiens sind Wadis oder Trockenbette, die oberirdisch
nur in der Regenzeit Wasser führen.
Die Sandwüsten oder Nefüds bestehen wie große Gebiete der Sähara
aus einem unermeßlichen Gewirr von 100 und mehr Meter hohen Bergen,
Hügeln und Rücken aus Quarzsand, der sich wie dort durch Verwitterung des
Sandsteins unter Mitwirkung der zerkleinernden Tätigkeit des Windes gebildet
hat. Die Stürme häufen ihn zu Wanderdünen auf und lassen auch durch Sand-
auswurf nach 0 Vertiefungen von eigentümlicher Hufeisenform, sog. Kare, ent-
stehen, deren Westseite steil abstürzt.
In den Persischen Meerbusen, welcher die Halbinsel
Arabien im 0 begrenzt (durch welche Meerenge wird er vom