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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 143

1903 - Trier : Lintz
Hoch- oder Zentralasien. 143 Viehzucht gestattet, und nur ein schmaler Randstreifen oder ein- zelne Oasengruppen zwischen Gebirge und Wüste bezw. Steppe sind für den Anbau geeignet. Die Möglichkeit desselben knüpft sich an die Verbreitung des fruchtbaren Lößes oder lehmiger Erde, die sich in Talmulden angesammelt hat, sowie an das Vor- handensein fließenden Wassers, das in zahlreichen Bächen den Randgebirgen entströmt oder an deren Fuße als Quelle zu tage tritt. Die Verteilung von Steppen, Wüsten und Oasen verschiebt sich immer zu ungunsten des Menschen, indem die Winde, die dieselbe vorwiegend bewirkt haben, die Sandmassen immer weiter treiben. Hieraus erklärt sich die große Zahl von vergrabenen Städten, welche Sven Hedin z. B. in der Wüste Takla-makan aufgefunden hat. Auch die starke Gesteinsverwitterung infolge der schroffen Gegensätze des Klimas hat den Umfang des kulturfähigen Landes eingeschränkt; denn gerade die Gebirgslehnen und der Gebirgsfuß, die reich bewässert sind und ein günstiges Klima haben, wurden durch die massenhafte Ansammlung von lockerm Steinschutt in schauerliche Steinwüste, die die riesigen Wassermassen des Gebirges verschlingt, verwandelt. Viele ab- flußlose Gebiete sind auch wegen des großen Salzgehalts x) des Bodens für den Anbau nicht zu verwerten. Die wertvollsten Kulturoasen Zentralasiens sind diejenigen von Ostturkestan, sowie südlich und nördlich vom Tien-schan. Die ostturkestanischen mit den Städten Chotan, das von alters her durch seine Seide und Teppiche berühmt ist, Jarkand (Looooo E.), Kaschgar (80000 E.) und Aksu (50000 E.) um- geben halbkreisförmig die Wüste Takla-makan und liegen in einer Höhe von 1000—1400 m. Eine jede dieser Oasen wird von einem Nebenflüsse des Tarim mittels eines weitverzweigten Netzes von künstlichen Wassergräben, Aryks genannt, bewässert. Man baut vor allem Reis, ferner Sorghum (Hirse), Sesam und Baumfrüchte. Wichtig ist auch die Seidenzuclit. Am Südfuße des östlichen Tien-schan liegt in der tiefen, sehr quellenreichen Senke die Oase von Turfan, die zugleich durch ein mildes Klima begünstigt ist (wie erklärt sich das milde Klima?), und am Nordfuße Kuldscha. In der Mongolei ist Urga, auf dem Hoch- lande von Tibet, das nur im 0 neben der Viehzucht etwas Acker- bau gestattet, Lhasa der wichtigste Ort. Beide Städte sind religiöse Mittelpunkte. In Lhasa (= Sitz Gottes) residiert der Dalai-Lama (d. h. Oberes Meer), der höchste buddhistische Priester, in Urga sein Vertreter für die Mongolei, der den Titel Kutuchta führt. Die Städte Zentralasiens machen häufig von außen mit ihren chinesischen Türmen und Toren einen günstigen Eindruck Im Innern bestehen sie aber fast nur aus elenden Lehm- hütten, zwischen denen sehr enge, schmutzige Gassen laufen. ') In dem an Salzseen sehr reichen nordwestlichen Teile von Tibet mußte Sven Hedin täglich nach Trinkwasser graben lassen. _____________ja! Kulturoasen Siedelungs bilder.
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