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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 156

1903 - Trier : Lintz
156 Asien. die von Büffeln gezogen werden, benutzt. Alles anbaufähige Land ist in Kultur genommen. In dem Lößgebiet des nordwestlichen China ist der chinesische Bauer der Verbreitung des Lößes bis zu einer Höhe von 2000 m gefolgt. Nach dem ältesten chinesischen Geschichtswerke, das der Philo- soph Confucius im 6. Jahrb. v. Chr. verfaßte, erfand ein chinesischer Herrscher etwa ums Jahr 2700 v. Chr. den Pflug. Noch heute muß alljährlich der Kaiser von China durch vorgeschriehene Zeremonien die hohe Bedeutung des Ackerbaues für das Land ausdrücken und dem Erfinder des Pfluges, der unter die Götter versetzt wurde, Opfer bringen. Der Bauernstand ist sowohl in China als auch in Japan und Korea ein Ehrenstand, der eine höhere Rang- ordnung als der Handwerker- und Kaufmannsstand hat. Viehzucht. Die Viehzucht spielt in den Monsunländern Ostasienseine ebenso geringe Rolle wie in den südasiatischen Monsungebieten. Alle für den Wiesenbau geeigneten Täler und Niederungen werden zum Reisbau benutzt. So bleiben keine genügenden Flächen zur Erzeugung von Viehfutter. Auch auf religiöse Vorstellungen, be- sonders auf den Glauben an die Seelen Wanderung, ist die unter- geordnete Stellung der Viehzucht zurückzuführen. Das wichtigste Haustier, das die gewöhnliche Fleischnahrung liefert, ist das Schwein Große Bedeutung haben für die Volksernährung auch Fifdchzuchtld'^^sc^1^ai1^' und^ Fischzucht. Millionen Menschen in China und Japan ernähren sich vorwiegend von Fischen. Der Fischreich- tum in den chinesischen und japanischen Meeresgebieten soll noch größer sein als in den berühmten Fischereigründen an der Bank von Neu-Fundland und ist wie dort auf das Zusammentreffen von zwei Meeresströmungen, einer warmen, des Kuro-Siwo, der von S kommt, und einer kalten nördlichen zurückzuführen. Für die Erzeugung von Handelswerten, als Quelle des Reichtums, seidenraupen-hat in Ostasien die Seidenraupenzucht eine größere Bedeutung zücht ajs jn irgend einem andern Lande auf Erden. Der Maulbeerbaum, auf dem sich die Zucht des Seidenspinners gründet, wird in China etwa so weit nach N, als der Reisbau reicht, in Japan auf der ganzen Länge der Hauptinsel angepflanzt. Nach dem ältesten chinesischen Geschichtswerke (s. oben) hat eine chine- sische Kaiserin etwa um das Jahr 2600 v. Chr. die Seidenzucht in der Provinz Scban- tung eingeführt. Die jeweilige Kaiserin von China gilt darum als Beschützerin dieser wichtigen Nährquelle, wie der Kaiser der Beschützer des Ackerbaues ist. China erzeugte in den 90 er Jahren jährlich 11 Mill. kg Rohseide, Japan 6, ganz Europa 4—5. Mineralische Der große Reichtum der ostasiatischen Länder, besonders Schatze. Qhinas an mineralischen Schätzen spielt auf dem Weltmarkt nur eine ganz unbedeutende Rolle. Reich an Erzen ist namentlich die südchiuesische Provinz Jiinan, wo ein sehr alter Bergbau statt- findet. Die großen Kohlenvorräte Chinas werden noch fast gar nicht ausgebeutet, weil die Lager meist sehr weit von der Küste entfernt sind. In jüngster Zeit hat eine deutsche Gesell- schaft den Kohlenbergbau im westlichen Schantung begonnen (siehe Kiautschou). Japan liefert schon ziemlich viel Kohlen und an Erzen besonders Kupfer. Sowohl China als auch Japan sind ferner
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