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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 160

1903 - Trier : Lintz
160 Asien. Küsten- gliederung. Oberflächen- formen. Klima. Pflanzen- zonen. Gewässer. No eine Halbinsel weit vorschiebt. Dieselbe endet mit dem Ost - kap an der Behringsstraße, die Asien von Amerika trennt. Nach S hängt sich an sie die gebirgige Halbinsel Kamtschatka, die mit einer langen Reihe von etwa 30 Vulkanen besetzt ist. Dieselbe weist nach Sw nach dem japanischen Inselreiche hin, zu dem die Inselkette der Kurilen die Brücke bildet. Auch nach Nw finden die japanischen Inseln eine Fortsetzung durch die lange Insel Sachalin. Die Halbinsel Kamtschatka, die Kurilen und Sachalin umschließen zusammen mit dem Festlande das Ocliots-- kische Meer. Auch die Nordküste Sibiriens wird durch Vor- sprünge und Einschnitte gegliedert. Nach N springt eine Halb- insel mit dem Kap Tscheljuskin weit vor, während der Obis che Meerbusen, ähnlich wie in Nordrußland das Weiße Meer, tief in das Land eingreift. Sibirien ist in seinem westlichen Teile völlig eben. Weit und breit zeichnet sich keine Erhebung am Horizonte ab. So erscheint das Land in einer öden Einförmigkeit. Ein Stein von der Größe eines Eies ist im Schwemmland der Lena eine Merkwürdigkeit. Östlich vom Jenissei wird das Landschaftsbild wechselvoller. Hügel- und selbst Bergzüge, die Ausläufer der Gebirge Hoch- asiens, erscheinen und bestimmen den Lauf der Gewässer. Die Natur des kontinentalen Klimas von Sibirien (warum ist es kontinental?) wird dadurch verschärft, daß nach N, sowie nach 0 die Kälte, nach S die Hitze und nach 0, im westlichen Teile auch nach S die Trockenheit zunimmt. Der Klimawechsel des Jahres bringt sehr schroffe Gegensätze. Selbst im südlichen Sibirien ist der Winter so streng, daß nur noch Beerenobst der Kälte widersteht. In einer sehr breiten nördlichen Zone ist der Boden in der Tiefe stets, wie man annimmt, noch von der Eis- zeit her, gefroren, und nur die oberste Bodenschicht taut wäh- rend des Sommers auf. Jakutsk (unter 62° N) hat eine mittlere Januartemperatur von —43, eine Julitemperatur von 19, und eine Jahrestemperatur von —11° C, Irkutsk, das in gleicher Breite mit Berlin liegt, Temperaturen von —21, 18,5 und —10,5° (Berlin von —0,9, 18,5 und 8,9° C). Bei Werchojansk im östlichen Sibirien (unter 0 N) wurde die größte bisher beobachtete Kälte von —69,8 °C wahrgenommen. Durch die furchtbare Kälte des langen Winters und die große Hitze des Sommers wird die Entwicklung des Pflanzen- lebens sehr gehemmt. Der nördliche Teil Sibiriens, fast bis zum 60° N bin, ist Tundra, d. i. eine bäum- und strauchlose Moos- und Flechtensteppe, die im Winter eine furchtbare Eis wüste, im Sommer, von wenigen erhöhten und trockenen Flächen abgesehen, ein wüstes Sumpfland bildet. An die Tundren schließt sich nach S ein Waldgürtel an, und dieser geht zur Steppe über. Im Sw wird der Übergang zu den Wüsten Westturkestans durch die Kirgisensteppe, von der große Strecken Salzsteppen sind, vermittelt. Die Gewässer Sibiriens sammeln sich in drei Riesenströmen (warum nur in drei?), Ob, Jenissei und Lena. Diese sind zu- gleich sehr wasserreich, weil sie und ihre großen Nebenflüsse in
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