1903 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die deutscheu Landschaften.
Am Nordrande des Hohen Venn finden sich Steinkohlen-
ablagerungen. Die Flöze haben zwei frühere Talmulden, die
Wormmulde bei Aachen und die Indemulde, welche etwas öst-
licher liegt, ausgefüllt.
Hocheifei und Östlich von der Schneifel erstreckt sich, aber nicht bis zum
vordtreueh Rheine reichend, die Hocheifel, welche zwar nicht am höchsten
liegt, aber die bedeutendsten Gipfel trägt. (Hohe Acht 760 m).
Südlich und östlich von ihr breitet sich endlich, zur Mosel und zum
Rheine hin, die vulkanische Vordereifel aus. Diese ist der
niedrigste Teil des ganzen Plateaus, aber als Schauplatz von
großartigen vulkanischen Ereignissen der landschaftlich anziehendste
und schönste. Zahlreiche Sauerbrunnen weisen heute noch auf
die frühere vulkanische Tätigkeit hin.
Vulkanreihen. Es gibt zwei Vulkanreihen. Beide laufen von So nach Nw.
In der östlichen war die Gegend des Laacher Sees der Hauptherd
der vulkanischen Tätigkeit. Der genannte See ist nichts anderes
als ein riesiger Krater. Ein weites Gebiet wurde von vulkanischem
Auswurfsgestein, von Lava, Traß und Bimsstein, überlagert.
Die andere Vulkanreihe läßt sich von der Mosel über Daun
und Hillesheim bis in die Schneifel verfolgen. Sie wird noch von
mehreren vulkanischen Querlinien durchschnitten. Als die wich-
tigsten können die von Manderscheid und Gerolstein-Birres-
born bezeichnet werden. Sehr häufig sind in dem zweiten Vulkan-
gebiet die merkwürdigen Kraterseen, Maare genannt.
Täler. Von dentälern der Eifel sind namentlich das rebengeschmückte
Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet.
b) Das Kulturbild.
§ 276.
Hochflächen
der Eifel.
Randgebiete
der Eifel.
Anbau.
Bodenschätze.
Industrie-
bezirk
von Aachen.
Die Hochflächen der Eifel. Alles höher als 500 m gelegene
Land hat ein rauhes Klima. Kein Monat des Jahres ist völlig
frostfrei und der Sommer kurz. Für den Ackerbau sind die
Hochflächen der Eifel daher wenig geeignet.
Die tiefgelegenen Randgebiete der Eifel sind, da sie ein
günstigeres Klima haben, meist gut angebaut. Manche Gegenden
sind sogar wertvolle Anbaugegenden (wie das Weißland bei
Bitburg, die Gegend von Wittlich, das untere Ahrtal und besonders
die Pellenz und das Maifeld in der vulkanischen Eifel). Ein wichtiger
Getreidemarkt ist die Stadt Mayen. Bei Wittlich wird Tabak-,
bei Bitburg Hopfenbau betrieben, und im Ahrtal von Altenahr
wächst auf Schiefer ein guter Rotwein, Ahrbleich er t genannt.
Auch durch ihren Reichtum an mineralischen Schätzen
zeichnen sich die Randgebiete der Eifel aus. In der südlichen
Eifel, nördlich von Trier, wird Kalkstein und Sandstein
gebrochen, in der vulkanischen Vordereifel allerlei vulkanisches
Gestein (Basalt, Lava, Tuff und Bimssand) verwertet und am
Nord ran de der Eifel Blei (bei Mechernich) und Galmei oder
Zinkerz (bei Aachen) gewonnen. Wichtiger ist aber der zwar nicht
sehr ausgedehnte Kohlenbergbau östlich von Aachen. Auf ihn