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1. Die Alte Welt - S. 15

1871 - München : Lindauer
45 Siegers zerstörten die Stadt, brannten ihre Paläste und Tempel nieder, und das glänzende Ninive Sancheribs war abermals ein großer Schutthaufen (606 v. Chr.). § 3. Kultur der Assyrier. Per Ackerbau, welchen die Assyrer von den benachbarten Babyloniern lernten, war schon in sehr alter Zeit zur höchsten Vollkommenheit entwickelt. — Der Gewerbfieiß war nicht minder in Blüte, als der Ackerbau. Die assyrischen Stoffe mit glänzenden Farben waren in aller Welt berühmt teils durch die Schönheit ihres Gewebes, teils durch die hineingestickten prächtigen Figuren. Auch verfertigte man in Menge Vasen aus Bronze, Silber und Gold, die sorgfältig cts eitert und mit Zeichnungen bedeckt waren. — Unter den Künsten, welche in Assyrien gepflegt wurden, hat die Bildhauerei die größten Fortschritte gemacht. Unter Assuruasipa'l war ihr unbestreitbar noch der Charakter des Altertümlichen, des Rohen und Großartig-Wilden ausgeprägt; unter Sa'rgin und Sanch ervb hat sie mehr Freiheit in den Einzelnheiten gewonnen und dabei ihren großartigen Zug behalten; unter A s s u r b a u i p a' I, gegen die Zeit hin, wo das Reick) unterging, erreichte sie den höchsten Grad der Eleganz und Vollkommenheit in der Nachahmung der Natur, verlor aber das Großartige der älteren Werke. — Unter den Wissenschaften der Assyrier sind nächst der Grammatik, welche die Schwierigkeiten der Schrift und Sprache behandelte, die Mathematik und die Astron omie die hervorragendsten. Alle Neste, welche wir von der Litteratur des assyrischen Altertums besitzen, stammen aus der durch König Assurbanipal in einem der Säle seines Schlosses zu Ninive gegründeten Bibliothek, die ausschließlich aus flacheu, viereckigen Täfelchen von gebranntem Thon bestand, welche aus beiden Seiten sehr sein und eng geschriebene Kursiv-Keilschrift trugen. Von den wenigen Täfelchen, die aus dieser seltsamen Bibliothek auf uns gekommen sind, enthalten einige die Ueber-bleibsel einer ungeheuern grammatischen Encyklopädie, die übrigen enthalten Abhandlungen über Zahlenkunde, Kataloge von Stern- und Planetenbeobachtungen it. ct. m. — Die Schrift der Assyrier war die Keilschrist, eine der compliciertesten, deren sich die Menschen jemals zur Auszeichnung ihrer Gedanken bedient haben. Das Eigentümliche der bei den Assyriern gebräuchlichen Keilschrift bestand darin, daß alle ihre Zeichen eine Verbindung von keil- oder stiftförmigen Strichen bilden, die entweder senkrecht oder wagerecht oder geneigt stehen. Die Assyrier haben ihre Zeichen nicht mit Tinte, Rohr oder Pinsel auf Papy'rus oder ähnliches Material geschrieben, sondern in Täfelchen von weichem Thon eingegraben, die sie brennen ließen, wenn sie zum Aufheben bestimmt waren. Allmahlig nahm die ursprüngliche Keilschrift verschiedene Veränderungen an und wurde zuletzt zur Kursivschrift. — Die Religion der Assyrier war gleich
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