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1. Die Alte Welt - S. 50

1871 - München : Lindauer
50 bei einer Basis von 5—25')* Die Skulptur stand bei den Ägyptiern durchweg im Dienste der Architektur. Es lassen sich in derselben vier Hauptepochen unterscheiden: die der ersten Entwicklung unter den ersten zwölf Dynastien, die der Blüte unter der achtzehnten Dynastie und den ersten Königen der neunzehnten, die des Verfalles, welcher mit den letzten Regierungsjahren Rhamses Ii begann, endlich die des Wiederauflebens unter den Königen aus Sa'is. Die Werke der Skulptur zerfallen 1) in freistehende Fignren, z. B. die (Lphinxkolo^sse, gewöhnlich Löwen-körper mit dem Kopse und der Brust eines Weibes; sie stitb meistens Symbole der vereinigten höchsten geistigen und leiblichen Kraft und finben sich als ruheube Wächter vor Tempeln, Palästen, Pyramiben und Gräbern teils vereinzelt, teils in ganzen Alleen aufgestellt; 2) in Relie? fs, selche religiöse Gegenstände ober politische Ereignisse von Wichtigkeit barstellen. Die Malerei ist von bett Ägyptiern fast nur in bekorativer Weise, zur Verschönerung der Architektur und Skulptur angewenbet werben. Matt vermißt an den Gemälben bnrchweg die Kunst der Schattierung und die Perspektive. — Die Wissenschaften würden von bett Ägyptiern mit großem Eifer betrieben , namentlich die Astronomie, welche durch sie erfunden warb, die Geometrie, die Rechtswissenschaft nnb die Lan-besgeschichte; die Theologie war und blieb ein Geheimniß der Priester, die Arzneiknnbe war verteilt, so daß ein Arzt sich nur mit einer Gattung von Krankheiten beschäftigte. — Die Litteratur der Ägyptier, wie sie in den Inschriften auf bett Denkmälern, auf Papyrusrollen ttttb Mnmienleinwanb erhalten ist, gehört zu bett inhaltreichsten des Altertums, iitbem sie alle Zweige der ägyptischen Wissenschaft behanbelt. Von der poetischen Litteratur sittb uns Hymnen an die Götter erhalten. — Die Schrift der Ägyp-tier zerfiel in brei Arten: die hierogty'phifche, vermutlich die älteste Schrift der Welt, die sich auf öffentlichen Denkmälern wie auf Gegenstänben des häuslichen Lebens, in historischen Berichten, in Lobreben auf Könige ttttb in religiösen Abhandlungen findet; die hieratische, eine abgekürzte Hieroglyphenschrift oder Kursivschrift der Priester, vorzugsweise in Büchern benutzt, und die sogenannte dem optische ober Volksschrift, die sich von bett älteren Schriftarten durch größere Abkürzung ttttb durch , geringere Anzahl der Zeichen unterfcheibet. — Die Religion der Agyptier war ursprünglich Monotheismus, b. h. Verehrung Eines höchsten Wesens, Phtah (Hephästos) genannt, ging aber später, als man die am Himmel, in der Natur und in der Menschenwelt wirkenden Kräfte des Einen Gottes als besondere Gottheiten zu betrachten anfing, in Polytheismus ober Vielgötterei über. Dieser Uebergang zeigte sich zunächst in der Vergötterung der Sonne und des Monbes (Osiris und Isis); barem reihte sich die Vergötterung des Planeten Jupiter oder Ammon (21 mutt) und die des
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