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1. Die Alte Welt - S. 115

1871 - München : Lindauer
115 Romulus (753—716), eröffnete zur Vermehrung der Bevölkerung am Abhange des kapitolinische u Hügels ein Ast/l für heimatlose Leute und lud, nachdem die Ehewerbungen der römischen Jünglinge in den benachbarten Städten mit Hohn zurückgewiesen worden waren, die Latiner und Sabiner zur Feier der' zu Ehren des Neptun veranstalteten Spiele ein. Mitten unter der Festfeier sielen die Römer über die Zuschauer her und raubten die ans dem Gebiete der Latiner und Sabiner herbeigeströmten Jungfrauen. Als die Väter und Brüder der Geraubten auf Rache auszogen, trugen die Römer über die Latin er (aus beit Städten (Jänt'nct, Ante'intiä und Krustume^rium) drei Siege davon, unterlagen aber den Sabinern von Kures, deren König Titus Ta^tius durch Tarpeja's Verrat die Burg auf dem Kapitolinns einnahm. Die Sabiner (Tities) nahmen ihre Wohnsitze auf dem kapitolinischen und qnirinalischen Hügel und vereinigten sich mit den Römern in einen Staat unter-gemeinschaftlicher Regierung der beiderseitigen Könige. Den Sabinern, welche von der Stadt Kures Qu iri^tes hießen, wurde die besondere Auszeichnung, daß ihr Name dem des römischen Volks hinzugefügt und demnach das vereinigte Volk Populus romanus Quiri'tium genannt würde/ Romulus soll, nachdem sein Mitkönig Titus Tabins deu Tod gefunden, die Bewohner von Fi^denä und Veji besiegt haben und während eines Gewitters zu den Göttern entrückt worden sein Nach einem kurzen Interregnum folgte in der Regierung ein Sabiner ans Kures, 9lu'nta Pompilius (715—672). Ihm werden die Erbauung des Ja'nns (einer mit einem doppelten Thore versehenen Halle mit der Bildsäule dieses Gottes) und die unter dem Beistand der Göttin Ege^ria vollbrachte Ordnung des Religionswesens zugeschrieben. Die religiösen Verrichtungen waren in folgender Weise verteilt: 1) Die Pon-tirl Ü"s, mit Einschluß des Po'ntifer ma'rimns fünf an der Zahl, hatten die Aussicht über deu öffentlichen und privaten Götterdienst und über alles, was damit zusammenhing 2) Die Au'gures (zur Zeit des Romulus drei, unter Numa Pompilius fünf) befragten bei allen öffentlichen Handlungen die Götter um ihre Genehmigung oder Mißbilligung. 3) Die drei Flamin es (Zünder von flare?) hatten den drei römischen Staatsgottheiten, dem Jn'piter, Mars und Quiri'uus, Brandopfer darzubringen. 4) Die Fetia'les, zwanzig an der Zahl, waren eine Priesterklasse, welche über die Heilighaltung der Verträge zu wachen und von dem Volke, durch das sich die Römer beleidigt glaubten, Genugthuung zu fordern, und im Falle der Verweigerung demselben den Krieg zu erklären hatte. 5) Die vestalifchen Jungfrauen (ursprünglich vier, später sechs) hatten das heilige Fener zu unterhalten und das Palladium, ein angeblich vom Hmnnel gefallenes Schnitzbild der Pallas Athene aus Troia, zu bewachen, v) Die zwölf Salier hatten den angeblich vom Himmel gefallenen Schild des Mars nebst den eilf nachgemachten zu bewahren. den Romulus und seinen angeblichen Nachfolger Numa Pompilius als ^oße Personifikationen in der Weise, daß der Name Romulus die Gründung und erste politische Gestaltung, und der Name Numa Pom-prlius die erste religiöse Einrichtung des neuen Staates bezeichnet. 8*
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