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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 19

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 19 — der Hohenzollernstraße. Bei Regenwetter ist er schmutzig und weich. Pferde und Wagen sinken ein. Die Pferde müssen tüchtig ziehen, denn die Wagen kommen nur schlecht weiter. Im Sommer ist der Fahrdamm sehr staubig. Der Staub liegt dann fußhoch, und der Wind wirbelt ihn hoch empor. Es ist leichter, sandiger Boden. Wenn der Nordring eine gute Straße werden sollte, müßte er gepflastert werden. Die Pflasterung kostet aber oiel Geld. Weil hier nur wenig Leute wohnen, wird er wohl noch lange uicht gepflastert werden. Der Nordring hat auch keine Laternen. Darum ist es abends dunkel. Zu beiden Seiten liegen Gärten und Felder. Auch hier ist leichter Sandboden. Graben wir etwas tiefer, dann kommen wir auf gelben Sand. In der Nähe der Niemöllerfchen Fabrik liegt er an der Oberfläche. Der Nordring ist überall gerade oder eben. Wir brauchen nicht zu steigen noch herunter zu gehen. Auch die Felder und Gärten liegen ganz eben. Darum können wir weit sehen. Es stehen nur wenige Häuser hier. Vom Nordring kommen wir aus die Kahlertstraße. Hier machen wir zum zweiten Male Halt. Wie aus dem ersten Standpunkt schauen wir nach dem Seminar zurück, bestimmen die Lage der bemerkenswertesten Gebäude und der Straßen, stellen die Himmelsrichtungen fest, überschauen den neuen Gesichtskreis und vergleichen ihn mit dem früheren. Ebenso richten wir wiederum unser Augenmerk auf den Himmel, auf Wolken und Winde und die Wärmeverhältnisse. Die Länge des zurückgelegten Weges wird angegeben, die neue Straße eingehend betrachtet und mit dem Nordring und der Hohenzollernstraße verglichen. An der Ecke des Nordrings und der Kahlertstraße liegen Findlinge. Sie werden nach Form, Farbe und Härte angeschaut. Der dritte Haltepunkt ist an ver Ecke des Nordrings und der Acker- straße, der vierte an der Acker- und Bismarckstraßenecke. Hier wird ebenso wie vorher verfahren. Also erst Rückschau auf die zuletzt zurückgelegte Straße, dann Ausschau nach dem Seminar, danach Umschau zwecks Fest- stellung des Gesichtskreises und der Himmelsgegenden, Beobachtung der Sonne und des Himmels. Jede kleine Einheit wird von den Schülern in kurzen Sätzen zusammengefaßt und Erkenntnissätze an Ort und Stelle gewonnen. In der Schule wird der gesamte Anschauungsstoff gründlich durch- gearbeitet. Damit die Kinder ein klares Bild der durchwaudecten Gegend er- halten, stellen wir dann die Bodenbeschaffenheit und Bodenart, die Be- schästigung und Siedeluugsweise der Bewohner in den Vordergrund der Betrachtung. Die Kinder sprechen sich hierbei über kleine, engbegrenzte und festbestimmte Ausgaben aus. Dabei sind sie gezwungen, die vorher gewonnenen Anschauungen wieder hervorzubringen, da sie über Dinge sprechen sollen, die sie nicht vor den Augen haben. Ungefähr folgendes wird gewonnen: Der Boden der ganzen Gegend ist leichter Sandboden. Früher war er überall gelb, wie man es jetzt noch bei Niemöllers Fabrik sehen kann. Man kann ihn leicht umgraben. Er wird schnell trocken und warm. Der Regen dringt rasch in den Boden ein. Darum ist es im 2»
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