1912 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Verleger, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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der Hohenzollernstraße. Bei Regenwetter ist er schmutzig und weich.
Pferde und Wagen sinken ein. Die Pferde müssen tüchtig ziehen, denn die
Wagen kommen nur schlecht weiter. Im Sommer ist der Fahrdamm sehr
staubig. Der Staub liegt dann fußhoch, und der Wind wirbelt ihn hoch
empor. Es ist leichter, sandiger Boden. Wenn der Nordring eine gute
Straße werden sollte, müßte er gepflastert werden. Die Pflasterung kostet
aber oiel Geld. Weil hier nur wenig Leute wohnen, wird er wohl noch lange
uicht gepflastert werden. Der Nordring hat auch keine Laternen. Darum
ist es abends dunkel. Zu beiden Seiten liegen Gärten und Felder. Auch
hier ist leichter Sandboden. Graben wir etwas tiefer, dann kommen
wir auf gelben Sand. In der Nähe der Niemöllerfchen Fabrik liegt er
an der Oberfläche. Der Nordring ist überall gerade oder eben. Wir
brauchen nicht zu steigen noch herunter zu gehen. Auch die Felder und
Gärten liegen ganz eben. Darum können wir weit sehen. Es stehen nur
wenige Häuser hier.
Vom Nordring kommen wir aus die Kahlertstraße. Hier machen
wir zum zweiten Male Halt. Wie aus dem ersten Standpunkt schauen
wir nach dem Seminar zurück, bestimmen die Lage der bemerkenswertesten
Gebäude und der Straßen, stellen die Himmelsrichtungen fest, überschauen
den neuen Gesichtskreis und vergleichen ihn mit dem früheren. Ebenso
richten wir wiederum unser Augenmerk auf den Himmel, auf Wolken und
Winde und die Wärmeverhältnisse. Die Länge des zurückgelegten Weges wird
angegeben, die neue Straße eingehend betrachtet und mit dem Nordring
und der Hohenzollernstraße verglichen. An der Ecke des Nordrings und
der Kahlertstraße liegen Findlinge. Sie werden nach Form, Farbe und
Härte angeschaut.
Der dritte Haltepunkt ist an ver Ecke des Nordrings und der Acker-
straße, der vierte an der Acker- und Bismarckstraßenecke. Hier wird ebenso
wie vorher verfahren. Also erst Rückschau auf die zuletzt zurückgelegte
Straße, dann Ausschau nach dem Seminar, danach Umschau zwecks Fest-
stellung des Gesichtskreises und der Himmelsgegenden, Beobachtung der
Sonne und des Himmels. Jede kleine Einheit wird von den Schülern
in kurzen Sätzen zusammengefaßt und Erkenntnissätze an Ort und Stelle
gewonnen.
In der Schule wird der gesamte Anschauungsstoff gründlich durch-
gearbeitet.
Damit die Kinder ein klares Bild der durchwaudecten Gegend er-
halten, stellen wir dann die Bodenbeschaffenheit und Bodenart, die Be-
schästigung und Siedeluugsweise der Bewohner in den Vordergrund der
Betrachtung. Die Kinder sprechen sich hierbei über kleine, engbegrenzte
und festbestimmte Ausgaben aus. Dabei sind sie gezwungen, die vorher
gewonnenen Anschauungen wieder hervorzubringen, da sie über Dinge
sprechen sollen, die sie nicht vor den Augen haben. Ungefähr folgendes
wird gewonnen: Der Boden der ganzen Gegend ist leichter Sandboden.
Früher war er überall gelb, wie man es jetzt noch bei Niemöllers Fabrik
sehen kann. Man kann ihn leicht umgraben. Er wird schnell trocken und
warm. Der Regen dringt rasch in den Boden ein. Darum ist es im
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