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1912 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Verleger, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 52 —
21. Blankenhagen.
Blankenhagen ist eine sehr große Bauerschaft. Sie liegt nordwestlich,
nördlich und nordöstlich von Gütersloh. In? Süden grenzt sie an Nord-
Horn, Gütersloh und Pavenstädt. Nach Blankenhagen können wir drei
Straßen und einen Gemeindeweg gehen. Welche sind es? Unser Weg
führt die Brockhäger Straße entlang, über den Hos des Meiers Naßfeld,
an der Blankenhagener Schule vorbei zur Gastwirtschaft und Kleinbahn-
Haltestelle „Zur Tanne". Bon hier aus verfolgen wir die Straße weiter,
erreichen Gut Langert und die Lutter und gehen bis zur Grenze des
Kreises Wiedenbrück. Zurückkehrend biegen wir vor Gut Langert in den
nach Osten führenden Landweg ein. Durch Kiefernwaldungen führt uus
der Weg bis in die Nähe von Hornberg. Hier erreichen wir den in süd-
licher Richtung führenden Landweg, der bei Bäcker Teckentrup anf
die Brockhäger Straße mündet. Der Weg ist. 1 Stunde 40 Miuuten
lang.
Auf der Brockhäger Straße stehen in der Nähe des Seminars die
Häuser noch nah beieinander. Es sind meist kleinere massive Häuser aus
roten Backsteinen. Die Straße senkt sich ganz allmählich nach Nordwesten,
auf l Kilometer ungefähr 1 Meter. Wohin fließt deshalb das Wasser? Zu
unsrer Rechten ist ein tiefer Graben. In ihm sammelt sich das Regen =
Wasser von den umliegenden Äckern und Wegen. Schutzsteiue begleiten
den Graben. Hier finden wir die Gütersloher Weberei. Was wird dort
gewebt? Dann kommen wir an der Strothmannschen Molkerei vorbei.
Je weiter wir gehen, desto weniger Häuser stehen an der Straße. Hinter
Teckentrup erblicken wir nur uoch einzelne. Jetzt sind wir schon in
Blankenhagen. Links und rechts von der Straße liegen Ackerfelder, dann
Wiesen.
An dem Eichen- und Buchenwald des Meiers Raßfeld zu unsrer
Linken vorbei führt der Privatweg auf deu Meierhos. Es ist ein stattlicher
Hof mit großem Wohnhause, mehreren Scheunen und einem schönen
„Spieker" (Speicher). Das Meierhaus ist neuer als das des Meiers zu
Nordhorn Es besteht aus einem Langhause und einem Querhause. Das
Langhaus ist das alte Haus. Es beherbergt das Vieh. Das Querhaus ist
erst später vor das alte Haus gebaut. Durch eine Tür ist es mit dem alten
Teile verbunden. In ihm wohnt der Meier mit seiner Familie. So lebt
er zwar auch mit seinem Vieh unter einem Dache, doch sind die Wohn-
räume durch eiue Querwand von dem Viehhause getrennt. Viele neue
Bauernhäuser werden heutzutage so gebaut. Reinlichkeit und Gesund-
heitsrücksichten sprechen dafür.
Hinter dem Hofe fließt der Schlangenbach in südwestlicher Richtung
durch den kleinen Laubwald. Er hat seinen Namen von den vielen
schlangenähnlichen Windungen, die er macht. Wie schon früher bei der
Dalke, erkennen wir hier wieder, daß die reichere Bewässerung des an-
liegenden Landes trotz des sandigen Bodens der ganzen Gegend das
Wachstum der Laubbäume ermöglicht. Wir versolgen mit unsern Augen
den Lauf des Wassers, schaueu auch nach der Seite, von der der Bach