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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 118

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 118 — Früher hatten die Protestanten und Katholiken die Apostelkirche ge- meinsam, ihre Toten begruben sie auch gemeinsam auf dem alten Friedhofe. Heute haben die Katholiken einen eigenen Friedhof. Wo? Wie die Evan- gelischen so bilden auch die Katholiken eine eigene Kirchengemeinde. Die Kirchengemeinde wählt Kirchenälteste, die mit den Pfarrern zusammen die Gemeinde verwalten. In der evangelischen Gemeinde gibt es zwei Ge- meindevertretungen, die Presbyter und die Repräsentanten. Die Presbyter bilden die engere und die Repräsentanten die größere Gemeindevertretung. Die Gemeindevertretung sorgt sür die Unterhaltung der Kirche, der Pfarr- und Konfirmandenhäuser, der Friedhöfe, sie wacht über die Ordnung des Gottesdienstes und über das Leben in der Gemeinde. Damit alle Ein- richtnngen der Kirchengemeinde erhalten bleiben, zahlen die Gemeinde- Mitglieder jährlich eine Abgabe an die Kirche, das ist die Kirchensteuer. In der katholischen Kirchengemeinde gibt es einen Kirchenvorstand und eine Gemeindevertretung. Die Israeliten haben einen Seelsorger, einen Vorstand und Repräsentanten. Es gibt in Gütersloh ungefähr 14 800 Evangelische, 3500 Katholiken und 75 Israeliten. Außer Schule und Kirche sorgen noch freiwillige Vereinigungen oder städtische Einrichtungen für die Bildung der Einwohner Güterslohs. Dazu gehört vor allem die Volksbücherei. Gegen ein ganz geringes Entgelt erhält jeder Bürger hier gute Unterhaltuugsschristen oder wertvolle Bücher, aus denen er sich weiterbilden kann. Auch eine ganze Reihe von Vereinen bezweckt die Weiterbildung ihrer Mitglieder. Nennt solche Vereine! Unsre Vereine. Die Menschen lieben die Geselligkeit. Um sie zu pflegen oder um irgend ein Ziel gemeinsam eher zu erreichen, schließen sie sich zu Vereinen zusammen. In Gütersloh gibt es an 120 Vereine. Sie haben sich die verschiedensten Aufgaben gesteckt. Der evangelische Jünglingsvereiu sammelt die aus der Schule Entlassenen sonntäglich und an besonderen Wochenabenden zu anregender Unterhaltung, zu Spieleu und belehreudeu Vorträgen, um sie so vor den Gefahren und Verführungen, die der Jugend drohen, zu bewahren. Dasselbe Ziel hat der evangelische Juugsraueu- verein. Im evangelischen Männerverein versammeln sich Männer, die christlich leben und Trunk und andre Laster fliehen. Die Missionsvereine unterstützen durch Gabeu und Sammlungen das Werk der Bekehrung an den Heiden. Zu ihnen gehören der Frauen- Missionsverein und der Jungfranen-Misfionsverein. Im evangelischen Bürgerverein und im katholischen Bürgerverein werden unterhaltende und belehrende Vorträge gehalten und Musik- aufsührungen dargeboten. Die Enthaltsamkeit- und Mäßigkeitsvereine haben die gäuzliche Enthaltung aller alkoholischen Getränke oder den mäßigen Genuß derselben auf ihre Fahnen geschrieben. Sie wollen dem Trunk ergebene Menschen von ihren Lastern befreien und so ihre Familien vor Kummer und Elend bewahren. Zu ihnen gehören der Blau-Kreuz- Verein, die Guttempler-Logeu und die katholische Mäßigkeits-Bruderschaft.
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