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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 130

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 130 — hier auf der Wandtafel schreiben, bildete. Es war die Kreidezeit. Sie hat viele Jahrtausende gedauert. Endlich schwand das Meer, und uusre Gegend wurde von der lacheuden Sonne beschienen. Die Eiszeit und ihre Lebewesen. Aber es sollte noch eine lange, lange Winternacht über das Land hereinbrechen und alle grüne Waldespracht unter Schnee und Eis be- graben. Aus dem kalten Norden kam der grimmig kalte Wind, und die Gletscher, gewaltige Eisberge, die ganz Norddeutschland bedeckten, brachten allen Lebewesen Tod und Verderben. Jahraus, jahreiu stürmte, schneite und fror es. Immer höher türmte sich der Schuee, immer stärker wurde die Kälte. Ein weißes Leichentuch spannte sich über uusre Gegeud, über die ganze norddeutsche Tiefebene, und bald lag alles unter einer dicken Eisdecke begraben. Nur die Spitze der Hünenburg ragte noch aus dieser Eiswüste heraus. Wo früher die Meereswogeu fluteten, da war nun eine weite, unabsehbare Eisfläche. Lange, lange Zeit lag unfre Heimat, unser Vaterland unter ihr begraben. Aber es schien auch wieder die Sonne. Eis und Schnee schmolzen, die Wasser flössen dem Meere zu, und wieder grünte, wuchs und blühte es. Die großen Gletschermassen des Nordens hatten Lehm und Steine mitgebracht. Aus dem Lehm backen wir heute unsre Backsteine, und die großen Steine sind die Findlinge, die ihr an den Straßen und Wegeu liegeu seht. Nun lebten bei uns Löwen und Bären, die in Höhlen wohnten und darum Höhlenlöwen und Höhlenbären hießen. Aber auch gewaltige Elefanten, Nashörner und Riesenhirsche, von denen ihr Knochen im Museum und Abbildungen gesehen habt, lebten in uusrer Gegend mit den ersten Menschen. Unsre ältesten Vorfahren wohnten in Höhlen, sie lebten von der Jagd oder Viehzucht und hatten Waffen und Geräte vou Stein. Hilfsmittel: Fraas, Tafeln: Die Entwicklung der Erde und ihre Be- wohner. Ludorff: Vor- und frühgeschichtliche Altertümer Westfalens. Besuch des Bielefelder Museums. 34. Nor- und Frühgeschichtliches aus der Heimat. Die Hünengräber, die Kirchhöfe der Urzeit. Wer die ältesten Bewohner uusrer Gegeud waren und woher sie kamen, weiß mau nicht genau. Keine Geschichte hat es uns überliefert und keiue Inschrift gibt uns Kunde von den Ureinwohnern, die lange vor der Geburt Jesu Christi in den germanischen Wäldern zwischen Heide und Sumpfland hausten und im Kampfe mit den Tieren der Wildnis ein hartes, rauhes Leben führen mußten. Und doch erfahren wir aus deu Grabhügeln jener Zeiten etwas von den Sitten und Gebräuchen der da- maligen Völker. In der Heide und au den alten Postwegen findet man noch heute hin und wieder Hügel mit Heidekraut bewachsen und großen Findlingen bedeckt. Es siud sogenannte Hünengräber, Kirchhöfe der Ur- zeit. In ihnen fand man größere Tongefäße und kleiue Krüglein. Die großen Gefäße heißen Urnen. Sie sind oft mit Punkten, Linien und Bändern geziert und enthalten die Asche der verbrannten Leichen. Wir
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