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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 76

1910 - Trier : Lintz
76 Die Außereuropäischen Erdteile Kalk- und Sandsteine an, aus denen die bis 350 m hohen Talwände meist bestehen. An mehreren Stellen hatte er härtere Felsbänke, meist von kristallinischem Gestein, zu durchbrechen, über die er in wildem Wirbel dahinschießt. Von Omdurman an zählt man 6 große Katarakte oder Stromschnellen. Während in Nubien und weiter südlich die Wüste mit ihrer ganzen öde unmittelbar an den Nil herantritt, zieht sich das Niltal in Ägypten als ein grünes Land zwischen den steil abfallenden Wüstenrändern hin. Unterhalb Kairo beginnt das Ni Idei ta. das der Strom in zwei Haupt- und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. b) Das Kulturbild. § 48. Von den Nilländern sind nur zwei der Sitz einer höhern Kultur geworden, Ägypten und Abessinien (s. Ostafrika). Ddessniifen Ägypten, das Land der Pyramiden, verdankt seine Kultur Ursache, dem Nil, dem hl. Strom der alten Ägypter. Ohne die regelmäßigen Überschwemmungen des Stromes wäre das Land Wüste, die mit plötzlichem Übergange da beginnt, wo der Boden vom Nilwasser nicht mehr erreicht wird. Das Steigen des Nils wird daher all- jährlich freudig begrüßt und sein Verlauf ängstlich verfolgt. Es wird hervorgerufen durch die starken Tropen regen, die im obern Nilgebiete niedergehen. Da diese mit dem Zenithstande der Sonne wandern, setzen sie unter dem Äquator gegen Ende März ein. Etwa drei Monate dauert es, bis die Wassermassen den fast 6000 km langen Weg bis zum Meere zurückgelegt haben. Gewöhnlich am 20. Juni wird in Kairo das erste Steigen des Stromes bemerkt. Da die Tropenregen in derselben Richtung, wie der Nil fließt, wan- dern, verstärkt sich die Hochflut immer mehr. Besonders stark macht sich der Zufluß der abessinischen Gewässer geltend. Ihre schlammigen Fluten wälzen sie gerade dann heran, wenn ein hoher Wasserstand bereits erreicht ist. Bis Oktober hält das Steigen an, Anfang Juni hat der Strom wieder seinen tiefsten Stand erreicht. desbande"2 Sobald der Nil eine bestimmte Höhe erreicht hat, werden die Schleusen geöffnet, und das schlammige Wasser wird mit Hülfe von Kanälen und Schöpfvorrichtungen über das ganze Land ge- leitet. So bildet es einen See, aus dem nur die auf niedrigen Hügeln erbauten Dörfer mit ihren Dattelpalmen herausragen. Damit die Überflutung: des Landes in dem nötigen Umfadge stattfinden kann, muß der Pegel unweit Kairo eine Höhe von 8,5 m anzeigen. Um sie zu sichern, schufen schon die alten Ägypter großartige Anlagen. Von den Bauten der neuern Zeit zeichnen sich nament- lich zwei durch ihre Großartigkeit aus, der 1890 fertig gestellte Riesendamm nebst Schleuse an der Gabelung des Nil- stromes, der die Bewässerung des Nildeltas regelt, und der große Nildamm bei Assuan, der den Anbau Oberägyptens fördern sollte und 1902 fertig geworden ist.
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