Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 79

1910 - Trier : Lintz
Afrika. 79 b) Das Kulturbild. Durch die Verschiedenheit des Klimas werden die Wirtschafts- § 50. weisen der Sudânbewohner so stark beeinflußt, daß man das Gebiet in verschiedene Klima- und Wirtschaftszonen einteilen kann. Das Küstenland ist durchaus nicht überall regenreich. Wo ^Saime. der Küstensaum flach ist, vermögen die Winde, die in der Nähe der Küste beim Wehen über eine Zone kalten Auftriebwassers einen Teil ihrer Feuchtigkeit eingebüßt haben, nur wenig liegen abzu- geben. Für solche trocknen Küstenstrecken, wie die Senegal- und Sklavenküste, haben die Portugiesen schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts die Kokospalme eingeführt. Die Kokospalme gedeiht auf dem dürftigsten Strandsande. An der Senegal- und Sklavenküste, zu der auch die Küste der deutschen Kolonie Togo gehört, sind Hunderttausende dieser Bäume vorhanden. Die Kokospalme liefert in ihrem Safte ein erfrischendes Getränk und in ihrem Fleische eine angenehme Speise. Letzteres wird getrocknet als Kopra, die bei der Öl- und Seifen- bereitung gebraucht wird, in den Handel gebracht. Die ebenfalls in der Nähe der Küste gelegene regenreiche Nx!undan- Urwald- und Biischwaldzone, in der sich auch der Elefant am baugewächse. meisten aufhält, besitzt viele wertvolle Pflanzen, wie die stolze Ölpalme, von der Palmöl, Palmkuchen und Palmwein gewonnen werden, die Landolphia-Liane, die das wertvolle Kautschuk liefert, den Kolanußbaum, dessen Früchte als anregendes Mittel genossen werden und im Handel nach den Sudanländern hin eine große Rolle spielen, und den Butterbaum, aus dessen Kernen die Schibutter hergestellt wird. Die Urwald- und Buschwaldzone ist auch das Gebiet, das fast allein für den Plantagenbau in Betracht kommt. In den Lichtungen des Urwalds pflanzen die Eingeborenen Maniok, die Brotwurzel. Eine größere Verbreitung hat der Ackerbau aber nur in den lichtem Waldgegenden gefunden. Eine starke Verdichtung der Bevölkerung hat hierauf günstig ein- gewirkt. Viel angebaut werden von den Negern außer Maniok die Yamswurzel, die z. B. die wichtigste Nahrung der Togoneger bildet, die Erdnuß, die ein Öl liefert und namentlich aus Sene- gambien viel ausgeführt wird, ferner Bohnenarten, Mais, Baumwolle, Banane, Ananas usw. Für den Plautagenbau kommen Kaffee, Tee, Baumwolle und Kakao in Betracht. In den trockenen Savannengebieten des Innern verliert v^uchi der Ackerbau je weiter nach N desto mehr seine vorherrschende Stellung, und die Viehzucht tritt in den Vordergrund. Das Haupt- gewicht wird auf die Rinder- und Pferde-, in den Randsteppen der Wüste auch auf die Kamelzucht gelegt. Wie die Grasflur Tieren und Menschen eine größere Bewegungs- freiheit gestattet, so konnten sich auch menschliche Ideen unge- vöikerms' hinderter verbreiten als in den waldreichen Küstengegenden, wo der Urwald lichtscheuen Völkern geradezu als Schlupfwinkel dient. Von der Sahara her fand der Islam, der dem Karawanenverkehr
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer