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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 92

1910 - Trier : Lintz
92 Die Außereuropaischen Erdteile. Gebfrgszone. Gebirge, die aus der Küstenebene als Teile des Ost- afrikanischen Schiefergebirges aufsteigen, den etwas auf- gewulsteten Ostrand des ostafrikanischen Hochlands bildend, emp- fangen reichliche Steigungsregen. Für den Anbau sind namentlich die Gebirgslandschaft Usambara (ussambâra) im N, wo große Kaifee- und Sisalplantagen angelegt wurden, und als zukunfts- reicher Garten der Kolonie das anmutige Kondeland im S wertvoll. Stepfaend0ch" ^as Hochland umfaßt den weitaus größten Teil Deutsch- es Innern, Ostafrikas. Vom feuchten Hauch des Meeres abgeschnitten, ist es Zwigebiet.een" in den meisten Gegenden wie die Küstenebene Steppe. Die Steppennatur wird verschärft durch die Eigenschaften des viel- verbreiteten roten Lateritbodens. Die Niederschläge sickern in diesen zelligen Boden leicht ein, so daß er schnell austrocknet und unter dem glühenden Sonnenbrand zu harten Klumpen zu- sammenbackt. Streckenweise zeigt das Land ein besonders ödes Gepräge. So gleicht Ugogo, das Land der Steine, in der Trocken- zeit einer völlig toten Wüste. An dasselbe schließt sich nach No die Massaisteppe an. Am niederschlagreichsten (vgl. § 55) ist das Zwischenseengebiet, zwischen Viktoria- und Tanganjika-See. Dort gibt es manche gut angebaute und volkreiche Gebiete. Die Eingeborenen bauen Bohnen und Hirsearten (z. B. Durrah), Mais, Eeis, Maniok, Bataten, Erdnüsse und Bananen. Letztere bilden am Kilimandscharo das Hauptnahrungsmittel. Als Haus- tiere werden Binder, Ziegen und Hühner gehalten, ciiimandscharo. Der Kilimandscharo bildet infolge seiner bedeutenden Er- hebung eine Klima-, Pflanzen- und Kulturoase inmitten der Steppe. Er ist ein Doppelberg, ein Doppelvulkan, dessen zwei Gipfel sich auf einer breiten Grundlage erheben. Die östliche Spitze ist der ältere Vulkan, dessen Trümmer schroff in ungeheuren, wild zersägten Wänden zu einem Kessel, wahrscheinlich dem früheren Krater, abstürzen. Sie ist 5150 m hoch und wird von den Ein- geborenen Mawrensi (mawönßi), d. h. der Dunkle genannt, weil an den steilen Wänden der Schnee nur schlecht haften kann. Der westliche Gipfel, der jüngere Vulkan, ist eine noch gut erhaltene Bergkuppe. Da er bedeutend höher ist (rund 6000 m hoch), trägt er eine mächtige Schnee- und Eiskappe. Darum nennen ihn die Eingeborenen Kibo, d.h. den Hellen. Die zahlreichen Gewässer, die der Kilimandscharo nach S sendet, sammeln sich im Pangani. Der Kulturgürtel reicht von 1000—2000 m und ist von den Wadschagga, einem Stamme der Bantuneger, in ein gut an- gebautes Land, das Dschagga-Land, verwandelt worden. Behandeing' Zum Unterschiede von Togo und Kamerun können einzelne verkehr. Gebirgsgegenden Deutsch-Ostafrikas auch wohl von Europäern besiedelt werden. Besonders Usambara im N, das Gebiet um den Kilimandscharo, einige andere Gebirgslandschaften und die Landschaften am Njassa kommen in Frage. Doch vermögen auch diese Gebiete nur eine beschränkte Anzahl von Kolonisten auf- zunehmen, so Usambara im höchsten Falle 50000. Da Deutsch-
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