Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 200

1910 - Trier : Lintz
200 Mitteleuropa (ohne Deutschland). diese liegen, je breiter sie sind und je ausgedehnter und grasreicher die zugehörigen Bergmatten, desto stärker sind sie besiedelt. Siwe!sengs* Westöstlich verlaufende Täler sind gewöhnlich nur auf der Südseite besiedelt. Während in den Tälern gewöhnlich die Ort- schaften geschlossen gebaut sind, zeigen die Bergabhänge und Hochflächen, ' weil sie in der Wahl des Hausplatzes mehr Freiheit ließen, meist die zerstreute Siedelungsweise. Große Städte. j)je 2ahl der größeren Städte ist in den Alpen gering. Solche konnten nur am Alpenrande erblühen, wie Zürich, Genf und Graz, die über 100000, Bern, Grénoble und Lausanne, die über 50000 E. zählen. Stâatenbildung. Das Wohnen der Älpler in abgesonderten Gebirgstälern begünstigte die Entstehung kleiner Staaten. Aber nur da, wo eine Anzahl von Tälern durch nicht zu beschwerliche Paßübergänge in Verbindung treten konnte, entwickelten sich kräf- tigere Staatswesen, wie die Geschichte der Schweiz, Tirols u. a. erkennen läßt. Alle alpinen Staatenbildungen, mit Ausnahme der Schweiz, sind den großen Nachbarstaaten zum Opfer gefallen, deren Streben darauf gerichtet sein mußte, sich in den Besitz der schwer überschreitbaren Alpenkämme zu setzen. In das Alpengebiet teilen sich heute 5 Staaten: Österreich, die Schweiz, das Deutsche Reich, Frankreich und Italien. Der Bundesstaat der Schweiz, die Schweizerische Eid- genossenschaft, ist eine Republik und besteht aus 22 Kantonen. Sie ist 41 400 qkm groß und hat etwa 32/3 Mill. E. An der Spitze des Staates steht ein Präsident, der von der Bundes- versammlung, die aus dem Nationalrat und dem Ständerat besteht, für die Dauer eines Jahres gewählt wird. Jedes Bundesgesetz muß, wenn 30000 Bürger oder 8 Kantone dies beantragen, einer Volksabstimmung unterbreitet werden. Die Ausübung der Regierungsgewalt ist dem Bundesrat übertragen, der aus 7 Mitgliedern besteht. Bundeshauptstadt ist Bern. Die meisten Schweizer sprechen deutsch (70%); doch wird in der westlichen Schweiz vorwiegend französisch (22 %), in der südöstlichen italienisch (7 %) und rhätoromanisch (1 %) gesprochen. Aber alle Schweizer hängen mit großer Liebe an ihrer schönen Heimat und an ihrem Vaterlande. oisu.uuic. Geistige Kultur. Das Wohnen in abgeschlossenen Gebirgs- "der'xipìèn" tälern mußte das Geistesleben der Älpler stark beeinflussen. Suírscheide. Das heimatliche Tal ist ihnen die Welt. Daher finden wir bei ihnen im allgemeinen einen beschränkten geistigen Blick und ein starres Festhalten am Alten. In der Erhaltung der Volkstrachten, im Feiern alter Volksfeste, in der Pflege der lokalen und nationalen Sage und Geschichte, in der treuen An- hänglichkeit an Thron und Altar gibt sich dieser Geist zu erkennen. Auch die geistige Trennung der europäischen Völker haben die Alpen verschärft. Die Kulturwoge, die im Altertum von den Mittelmeerländern ausging, wurde auf ihrem Wege nach N abgelenkt nach W, und erst von Westeuropa flutete sie weiter nach 0. Die ziemlich großen Leistungen der Alpen- bewohner in Poesie, Malerei, Bildnerei und Holzschnitzerei, wie auch der Musik und Sangeskunst sind auf den innigen Verkehr mit einer naturschönen Heimat zurückzuführen, wie Wurzeln der Staaten- bildung. Staatliche Gliederung. Schweiz. Geistige
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer