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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 326

1910 - Trier : Lintz
326 Das Südwestdeutsche Becken. läßt sich mit eitler großen, nach W ansteigenden und dort nach kürzerer Abdachung plötzlich steil abbrechenden Platte vergleichen. Der höchste unter den meist gewölbeartig gestalteten Bergkuppen ist der Feldberg (1490 m). Von seinem Gipfel schaut man über langgezogene Berg- rücken hinweg. Die Bergbäche des Schwarzwaldes, die durch tiefe, spalten- artige Täler fließen, sprudeln in großer Wasserfülle. Als ein Glanzpunkt landschaftlicher Schönheit gilttriberg, wo die Gutach den schönsten Wasser- fall des westlichen Deutschland bildet, indem sie sich 150 m tief in sieben Hauptfällen über mächtige Granitblöcke hinabstürzt. Den Besuch dieser Schön- heiten des Schwarzwaldes erleichtert die 1873 durch das Kinzigtal eröffnete Schwarz waidbahn, die zu den großartigsten Bahnanlagen Deutschlands ge- hört. Einen großen Gegensatz zu den wildrauschenden Schwarzwaldbächen bilden die in tiefer Stille liegenden Bergseen. Odenwald. jjer Odenwald (ahd. Odowalt = öder Wald) breitet sich und Gestein, nördlich vom Neckar bis zum Main hin aus. Durch das Durch- bruchstal des Neckar, in das sich in schöner Lage Heidel- berg (50000 E.) gebettet hat, ging der äußere Zusammenhang mit dem Schwarzwald verloren. Der Odenwald ist ein freund- liches Bergland von etwa 400 m Höhe. Einige Berggipfel er- heben sich aber höher, so im So der Katzenbuckel (630 m) und im W der Melibokus oder Male h en (520 m). Das Gebirge besteht gleich dem nördlichen Schwarzwald vorwiegend aus Bunt- sandstein. Nur im W, wo es, an der gepriesenen Bergstraße, steil zur Rheinebene abfällt, tritt auch kristallinisches Gestein (Granit, Gneis und Syenit) zu Tage. (Berggipfel?) b) Das Kulturbild. § 253. Der Schwarzwald. Das Gebirge ist mit den prachtvollsten Schwarzwaid. Tannen- und Fichten Waldungen geschmückt. .Nur die höchsten Holzreichtum. Flächen sind von diesen frei und mit Gras bewachsen. Gegenüber der Forstwirtschaft und dem Holzhandel tritt der Ackerbau, der auf die Mulden und Täler beschränkt ist, ganz zurück. Nur im N, in dem niedrig gelegenen Hügellande des Kraichgaues, hat derselbe eine größere Verbreitung Im fruchtbaren Enztale liegt dort die Stadt Pforzheim (60000 E.), wo die Verfertigung von Gold- und Silberwaren sehr lebhaft betrieben wird. Holzhandel Die großen Holzhändler des Schwarzwaldes haben sich zu Gesell- end -Versand. schaften vereinigt und werden „Schiffer" genannt. Ihre ausgedehnten Wal- dungen heißen im Gegensatz zu den herrschaftlichen Wäldern „Schifferwald". Der Gewinn, den die Schiffergesellschaften machen, wird an die Mitglieder im Verhältnis ihrer Anteile, sog. Stämme verteilt. Zwei Umstände erleichtern die Ausnutzung der Holzschätze. Die mit starkem Gefälle fließenden Bergbäche gestatten das Hinabflößen der Baumstämme, sowie die Anlage von Sägewerken, und Neckar und Rhein ermöglichen den Versand nach fernen, holzärmeren Gegenden. '"le??" Der Holzreichtum des Gebirges begünstigte das Auf- zweige' blühen des Schwarzwälder Uhrengewerbes, das schon seit alter Zeit im südlichen Schwarzwald eingebürgert ist und jetzt in 100 Gemeinden etwa 15000 Menschen beschäftigt. Jährlich werden 2 Mill. Uhren in Werte von 20 Mill. Mk. verfertigt. Am belieb- testen sind die reich mit Schnitzwerk versehenen Kuckucksuhren.
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