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1. Für Seminare - S. 20

1912 - Breslau : Hirt
20 A. Allgemeine Erdkunde, — Ii. Die Gesteinshülle. H 14. 3. Das Mittelalter der Erde. Mesozoisches Zeitalter.) Die Tier- und Pflanzenwelt dieses Zeitalters ist gegenüber der des Alter- tnms der Erde durch ungleich größere Mannigfaltigkeit und größeren Formen- reichtnm ausgezeichnet. Amphibien und vornehmlich Reptilien (Saurier) zeigen eine bedeutende Entwicklung. Neben ihnen treten die ersten Säugetiere und Vögel auf. In der Pflanzenwelt finden sich außer Kryptogameu in weit größerer Meuge Koniferen. Ihnen folgen bald die ersten Laubhölzer. Die Gesteine der Sekundärzeit setzen sich vornehmlich aus Kalkgesteinen, Sand- steinen und Tonen zusammen. Vulkanische Ausbrüche gehören zu den Selten- heiten. Das Mittelalter der Erde erscheint im allgemeinen als eine Zeit der Ruhe in der Erdgeschichte. Die mesozoischen Formationen gliedern sich in die Trias-, Jura- und Kreideformation. a) Die Trias^, unter allen europäischen Ländern in Teutschland am weitesten verbreitet, besteht aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Der Buntsand- stein, festländischen Ursprungs, ist die Bildung einer Wüste, die allmählich von dem Muschelkalkmeer überflutet wurde. Die Ablagerungen dieses Meeres bildeten den Muschelkalk mit überaus zahlreicheu, aus massenhaften Schalenmuscheln be- stehenden Versteinerungen. Die Keuperstuse zeigt eiuen bunten Wechsel der ver- schiedensten Ablagerungen von Sandsteinen, Mergeln und Kalken, die auf Meer- und Süßwasserablagerungen schließen lassen. — Die Trias führt wegen ihrer reichen Salzlager auch wohl den Namen das „Salzgebirge". d) Der Iura ist eine Meeresbildung mit zahlreichen Fossilien. Er besteht über- wiegend aus Kalk, der uach seiner Färbung zur Unterscheidung von schwarzem, braunem und weißem Jura geführt hat. Auch Mergel, Schiefertone und Sand- steine find vertreten. Juraschichten bauen u. a. den Deutschen und den Schweizer Jura auf. — Die Jurazeit ist die Blütezeit der Ammoniten und Belemuiteu^, beides Weichtiere aus der Klaffe der Kopssüßer (Zephalopoden), sowie der großen Saurier (Meerechstn). Im Solnhosener Schiefer wurden die Reste eines echten Vogels, des Urvogels (Archaeopteryx), gefunden. c) Die Kreideformation führt ihren Namen nach der weißen Kreide. Ihre mächtigen Bänke wurdeu durch eine ungeheuere Fülle von Foraminiferen und Radiolarien, mikroskopisch kleinen Meeresschaltierchen, aufgebaut, stellen also eine Hochseebildung dar. Die Schreibkreide tritt nnr in den obern Schichten der Formation und in geringer Verbreitung auf (Rügen, Dänemark, Südostengland). Viel häufiger werden unter den ungemein mannigfaltigen Gesteinsarten der Kreide- zeit Tone, Mergel, Kalkmassen und Saudsteine, ebenso fast lose, häufig grün ge- färbte Sande (Glaukonit = Grünsande) angetroffen. In der untersten Kreide sind Kohlenlager nicht selten (Wealden Wälderkohle). Den Sandstein der obern Kreide in der Sächsischen Schweiz bezeichnet man als Quadersand- stein. — Die schon in der Juraformation bemerkbaren Spuren klimatischer Zonen treten in der Kreide deutlicher hervor. 1 Trias lgriech.) = Dreiheit. 2 Die Belemniten, vom Volke mit dem Namen „Donnerkeile" bezeichnet, waren den Tintenfischen nahe verwandt.
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