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1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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B. Länderkunde. — I. Asien.
in die Küstenebene hineinreichende Karmelgebirge wird es in das Bergland
von Samaria und Jndäa einerseits und in das Bergland von Galiläa mit
dem Tabor (560 m) anderseits geteilt. Im W liegt eine nach 3 sich ver-
breiternde Schwemmlandebene. Die Küste selbst ist flach und mit Dünen
bedeckt. Östlich der Jordansenke steigt das Gebirgsland (Bud 73) wieder
steil zu bedeutendere Höhe an und geht dann allmählich in die Syrisch-
Arabische Wüste über (Fig. 71).
b) Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist in den einzelnen Gegenden sehr
verschieden. Starker Sommerhitze steht auf den Plateaulandschaften eine be-
trächtliche Abkühlung der Luft während der Nacht und im Winter gegenüber.
Im allgemeinen herrscht Mittelmeerklima mit Winterregen. In der Trocken-
zeit wird das Wasser seit den ältesten Zeiten in Zisternen gesammelt. Unter
der Türkenherrschaft ist das ehemals blühende Land heruntergekommen, und
wenn auch seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts der Wetteifer der christ-
lichen Bekenntnisse und Völker manches für das Aufblühen des Landes getan
hat, fo wird auch jetzt noch nur wenig mehr als ein Viertel des Bodens
angebaut. Die günstigsten Bedingungen für den Pflanzenbau bieten Galiläa
mit seinen lieblichen Bergen und freundlichen Tälern und das Jordantal;
das Bergland Jndäa hat dagegen rauhe, kalte Höhen, wafferarme Täler
und steinigen Boden.
Landbau, daneben Viehzucht bilden die Haupterwerbsquellen, Als Getreide
wird besonders Weizen angebaut. Unter den Händen deutscher Ansiedler
und der Juden ist der Weinbau sehr aufgeblüht. Die Ölbäume Palästinas
liefern ein ebenso gutes Öl wie die der Provence; geschätzt werden auch die
Früchte der Nuß-, Feigen-, Orangen-, Aprikosen- und Grauatäpselbäume.
c) Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht zumeist aus mohammedanischen
Semiten mit arabischer Sprache. Im Berglaude von Judäa liegt in 800 m Höhe
Jerusalem (über 100), die Heilige Stadt, die mit ihren mittelalterlichen Türmen
und Zinnen noch heute wie eiu befestigter Ort aussieht. Das größte Heiligtum
in der Stadt, die Grabeskirche, umschließt die Stätten des Heiligen Grabes und
der Kreuzigung. Vou deu Eiuwohueru siud mehr als die Hälfte Juden, etwa ein
Zehntel Christen der verschiedenen Bekenntnisse. Südlich von Jerusalem liegt die
freundliche Stadt Bethlehem, wo sich über der Geburtsgrotte Jesu die große
Marienkirche erhebt. Die Hafenstadt Jerusalems ist Jasa (55, mit ganz uuzuläug-
licher Reede), in herrlichem Pflanzenschmucke gelegen. Von Jafa führt eine fast
90 Km lange Stichbahn in vier Stunden nach Jerusalem. In der Nähe der Stadt
Jafa gibt es einige von schwäbischen Templern gegründete blühende deutsche
Kolonien, ebenso bei Jerusalem und Haifa (Bild 72), das durch eine das tiefe
Ghor querende Eisenbahn mit Dera an der Hedschäs-Bahn (Bild 73) verbunden ist.
3. Nordsyrien.
§ 96. a) Obcrfliichenbild. Die Nordgrenze bildet die Bergrandlinie vom Golf
von Jskenderün bis zum Euphrät. Die Grabensenke des Jordantals setzt
sich in Syrien zwischen dem Libanon und dem Antilibanon und weiter in