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1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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B. Länderkunde. — I. Asien.
2. Die Mitte nimmt das Königreich Siam ein, ein Pufferstaat zwischen zwei
mächtigen Nachbarn, den Franzofen im 0 und den Engländern im W. Der Eifer-
sucht dieser beiden Mächte verdankt es die Selbständigkeit seines noch etwa dem
Deutschen Reiche an Größe entsprechenden Gebietes; die Volkszahl beträgt etwa
7 Mill. Der Reismarkt Bangkok (600) mit seinen zahlreichen Kanälen und
schwimmenden Häusern auf Flußarmen ist eine richtige Wassersiedluug, das „asiatische
Veuedig ". Mächtige Buddhisteutempel spagoden) und kaum minder glanzvolle Paläste
überragen das Häusermeer der malerischen Stadt. Auch in Bangkok liegt der answär-
tige Handel meist in den Händen der Chinesen; sie machen fast die Hälfte der Bevölke-
rung aus. Den größten Teil des Schiffsverkehrs unterhält der Norddeutsche Lloyd.
3. Den 0 nimmt das französische Jndochina ein. Tongking im ?>, Cochin-
china im 8 bilden vorzügliche Reisländer. Saigon [200) wird meist von Chinesen
bewohnt. Drei Viertel des indochinesischen Seehandels gehen durch dieseu auch mit
großen Reismühlen ausgestatteten Hafen.
C. Das Austrat-Asiatische Mittelmeer oder der Malaiische
Archipel.
§ 119. a) Gliederung und Bodenbau. Die zu beiden Seiten des Äquators sich
erstreckende Jnselbrücke zwischen Asien und Australien umfaßt die Großen
und die Kleinen Snnda-Jnseln, die Molukkeu und die Philippinen. Die Ost-
indische Inselwelt kennzeichnet sich durch ihre Lage und ihren Bodenbau,
durch ihre Pflanzen- und Tierwelt als ein früherer Teil des Fest-
landes, der in weit zurückliegender Zeit vom Kontinent getrennt wurde
und in den nachfolgenden geologischen Zeiträumen seine heutige Vielgestaltig-
keit und Zerrissenheit erhielt. Die Fortsetzung der westlichen Gebirgs-
kette Hinterindiens läßt sich in der Bogenlinie von Barma über die
Andamänen und Nikobäreu nach Sumatra, Java und den kleinen Sunda-Jnseln
verfolgen. Diefe füdliche Jnfelreihe führt einerseits nach Neuguinea, ander-
seits über Celebes, die Molukken und die östlichen Philippinen zum asiatischen
Festlande hinüber. An die mittlere Hauptgebirgskette Hiuterindiens
und an Maläka schließt sich die aus Börneo, Luzou und Formosa als Haupt-
iuselu bestehende Jnselreihe an. Eine Hebung des Bodens schon um 50 m
würde genügen, um Sumatra, Börneo und Java wieder mit dem Festlande
zu vereinigen. Dagegen dringen von No gewaltig tiese, durch Einbruch eut-
siaudene Meeresbecken zwischen die Inselgruppen ein*. Zahlreiche, teils noch
tätige Vulkane entstanden am Bruchrande der Gebirge. Sie haben in Java,
das mit seinen 45 Vulkanen das vulkanreichste Land der Erde ist, die ein-
zelnen Jnselteile erst zu dem langgestreckten Eilande zusammengefügt. Die
vulkanischen Kegel bilden meist die höchsten Erhebungen der Inseln. Ein
zweiter Vulkanbogen durchzieht die Philippinen, Celebes und die Molukken2.
i Vgl. Mcerestiefen §51.-2 Auf der gesamten Malaiischen Inselwelt gibt es nach einer
neueren Zählung 49 tätige Vulkane. Bekannt ist der furchtbare Ausbruch des Krakatau
in der Sunda-Straße im Jahre 1883.