1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
2. Das tropische Afrika,
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Darfur
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Kongo
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115. Höhenquerschnitt durch Afrika auf 25° O. 50fache Überhöhung.
Schollenbewegungen betroffen wurde. Zwei nordsüdlich verlaufende große
Grabensenkungen mit eingebetteten Seen treten deutlich im Landschafts-
bilde hervor. Die westliche, der Zentralafrikanische Graben, ent-
enthält den Tanganjika-, den Kiwn-, Albert-Edward- und Albert-See; der oft-
liche, der Ostafrikanische Graben (Fig. 56), verläuft vom Njässa-See
über den Natron- und Rudolf-See am Südostabfall des Abessiuischeu Hoch-
landes vorbei zum Roten Meere (vgl. § 95). So lassen sich in ostwestlicher
Richtung drei Zonen unterscheiden: der Ostabfall zur Küste des Jüdischen
Ozeans, das innere Hochland und die Westabdachung zum Kongo-
decken. Mit der Grabenbildung war eine lebhafte vulkanische Tätigkeit ver-
banden, die sich sowohl iu den Gräben selbst als auch in den Gebieten der seit-
lichen Steilränder entfaltete. An der östlichen Bruchlinie liegen zwei wichtige
vulkanische Erhebungen: der Kenia und der Kilimandscharo, letzterer 6000 m
hoch. In der westlichen Senke schieben sich an einigen Stellen vulkanische
Massen als Querdämme zwischen die verschiedenen Seen, so die Kirnnga-
Vulkane zwischen Kiwu- und Albert-See. Der Grabenbildung verdaukeu
auch die zahlreichen schlauchartigen Seebecken Ostafrikas ihre Entstehung; da-
gegen ist der Viktoria-See in der Mitte zwischen den beiden Senken die Wasser-
anssüllung einer flachen, rundlichen Vertiefung und vielleicht der Rest eines
ehemals viel größeren Süßwaffersees. Dem Ostabfall des Ostafrikanischen
Hochlandes ist eine verschieden breite Küsten ebene vorgelagert, die mit einem
schmalen Tieflandstreifen das Meer säumt. Die Korallenriffe längs der Küste
haben sich unter 5"3 zu den Sansibar-Jnseln zusammengeschlossen.
b) Bewässerung. Das Seengebiet Ostafrikas entwässert zu den drei
(abgesehen vom Niger) größten Flüssen des Erdteils. Die Abflüsse des
Viktoria-Sees, des Albert- und Albert-Edward-Sees vereinigen sich zum
Weißen Nil; der Taugaujika-See gehört durch deu Luküga dem Strom-
gebiet des Kongo an, und der Njassa wird durch seinen Abfluß, den Schire,
in das Sambesi-System einbezogen. Der wasserreiche Sambesi (= Fisch-
fluß) mit Donaulänge bildet, indem er verschiedene Bodenschwellen innerhalb
des von ihm durchströmten Hochlandes und schließlich den Gebirgsrand durch-
bricht, zahlreiche Stromschnellen, die wie auch seine geringe Tiefe (bei bedeutender
Breite) und seine Neigung zur Aufschüttung von Sandbänken die Schiffahrt
sehr beeinträchtigen. Berühmt sind die über 100 m hohen Viktoriafälle des
oberen Sambesi (Bild 116), ein großartiges Seitenstück zu deu Niägarafälleu.
Vom Ostrand des Hochlandes strömen in vielfach steilwandigen, vielgewundenen
Furchen zahlreiche Küstenflüsse dem Vorlande zu; die'bedeutendsten unter
ihnen erreichen oder übertreffen die Länge des Rheins. Auch sie sind wegen
ihrer Stromschnellen im allgemeinen nur auf kurze Strecken schiffbar.
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