1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
244
B. Länderkunde, — V. Die deutschen Kolonien,
145. Galeriewald am Oranje-Fluß.
Wo der Oranje-Fluß in der Nähe von Quellen während des ganzen Jahres Wasser führt, werden seine
Ufer von Galeriewäldern begleitet, die da aufhören, wo das Grundwasser die Wurzeln nicht mehr erreicht.
nur der Sommer bringt wolkenbruchartige Gewitterregen, welche die sonst geringen
Wassermengen in den Flußbetten rasch zu reißenden Fluten anschwellen lassen.
Daher ist der Pflanzenwnchs spärlich; eintönige Grasfluren mit Dornstrauch-
werk, das manchmal allein die Herrschaft behauptet, decken den dürren Boden.
3. Das Dsmaraland. Die Mitte des Innern ist ein mannigfach ge-
staltetes, bis 2700 m ansteigendes Bergland mit halbkugelartigen Granit-
kuppen, scharfeckigen Graten und Zinnen ans Gneis und Schiefer. Jüngere
Sedimentschichten fehlen. Jähwandig sind die Täler, und steil ragen Insel-
berge, Bergrücken und große Bergmassen, wie der 100 km lange, quellenreiche
Waterberg, auf. Im Dämaralande erhebt sich der höchste Berg Südwest-
afrikas, der Omatäko (2700 m). Nach 0 hin erscheint ausgedehnter Dorn-
bnschwald, sonst herrscht Grassteppe mit vereinzelten Bäumen.
4. Das Kaokofeld. Es ähnelt durch vorherrschende Sand- und Kalksteine
und durch Tafelbergformen wieder dem Groß-Nämalande, hat aber äußerst
tief eingeschnittene Flußtäler, deren Wasser in der Regenzeit das Meer er-
reicht. Im 0 geht das Kaokofeld in ein typisches Karstgebiet mit Höhlen,
Karrenfeldern, Dolmen und großen Wasseransammlungen über. Hier lagern
auch Kupfererze (Otäwi).
5. Das Amboland und der Nordosten. Diese Landschaften bilden eine ge-
wellte Hochebene. Die nur zeitweise fließenden Wasseradern sammeln sich in
der flachen Salzpfanne eines Sees setoscha-Pfanne). Die Hochebene senkt sich
nach 0 zu dem von zahlreichen Flußarmen durchzogenen Okawängo-Becken.