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1. Für Seminare - S. 253

1912 - Breslau : Hirt
4. Deutsch-Ostafrika. Der plantagenmäßige Anbau von Kautschuk ibild 154), Baumwolle und Sisal- agaveu^ (Bild 153) hat erfreuliche Ergebnisse nach Menge und Güte gezeitigt. Der Kaffeebau im Usambära-Gebiet hat sich nach Jahren der Mißernte gut entwickelt; guter Kaffee wächst auch in der Gegend von Bnkoba am Viktoria-See. Unter den Ausfuhrartikeln Ostafrikas stehen dem Werte nach an erster Stelle Kautschuk, Sisalhans, Häute und Felle, Kopra; dann folgen in weitem Abstände Kaffee, Baumwolle, Jusekteuwachs und Erdnüsse. Bau-, Nutz- und Edelhölzer für den Außenhandel liefern die Wälder des Gebirgsrandes. Von Mineralschützen ist Gold, das verschiedentlich gefunden wird, der erste Ausfuhrgegenstand, doch sind auch Steinkohlen, Salz 2 und Glimmer vertreten. Die Verwertung des Bodens durch Pflanzungsbetrieb mit eingeborenen Arbeitern unter Leitung von Weißen, auf Farmen von Europäern und auf Bauerngütern von Eingeborenen wird Ostafrika zu einem wertvollen Besitz machen. Der Anfang zum plantagenmäßigen Anbau des Landes ist durch Land- und Pflanzungsgesellschaften wie durch deutsche Farmer gemacht. Für die Wirtschaft- liche Entfaltung des Landes sind vor allem friedliche Zustände erforderlich. Dann ist die Erziehung der Ein- geborenen zur Arbeit von großer Wichtigkeit; denn auch für Ostafrika gilt im allgemeinen der Grundsatz, daß es „mit den Köpfen der weißen Rasse und mit den Armen der Eingeborenen" entwickelt werden muß. Die Ab- Wanderung der verhältnismäßig dichten, aber ungleich verteilten Bevölkerung nach dem englischen und portu- giesischen Gebiet zu verhüten, ist eine Hauptaufgabe der Verwaltung. An der Erziehung der Eingeborenen zu einer T|l;"no,^,iatniasr r, r f •, r r? -r crvy-r- blll llische Kaut chukbaume lluf höheren Kulturstufe arbeiten auch zahlreiche Missionare großen Flächen neu gepflanzt, von ihren „Stationen" aus. Die Zukunft Ostafrikas wird wesentlich von der Ausgestaltung seines Verkehrs- netzes abhängig sein. Es muß die weiter landeinwärts gelegenen Gebiete Wirtschaft- lich an die Küste angliedern und ihnen dadurch neue Absatzmöglichkeiten schaffen. Zwei Eisenbahnen, die von Tänga und von Daressaläm ausgehen, dringen schon auf be- trächtliche Entfernungen in das Innere des Landes vor: die Usambärabahn wird bis zum Kilimandscharo fortgeführt, und die Zentralbahn hat Tabora schon er- reicht. Beide dürften erst dann vollen Nutzen stiften, wenn jene bis zum Viktoria- See, diese bis zum Tanganjika- und Viktoria-See ausgebaut ist. Die britische Uganda- bahn von Mombäsa an den Viktoria-See hat auch den deutschen Landschaften an diesem See einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung gebracht. Vorzügliche Ver- kehrsstraßen in einem Gebiete reicher und dichtbevölkerter Uferlandschaften stellen die großen innerafrikanischen Seen dar, denen jedoch noch die Verbindung unter sich 1 Die Sisalagave liefert in ihren Blattfasern einen vorzüglichen Hanf, der zu Seilen und Tauen verarbeitet wird. - Nach Schätzung einer Studienkommission soll der Natronsee im Norden unserer Kolonie nicht weniger als 70 Mill. t Natron im Marktwert von 2-f- Milliarden Mark liefern können. 154. Abzapfen des Kautschuksaftes. Infolge rücksichtsloser Ausbeu- tung der Gummilianen sind die Bestände dieser Schling- pflanze schnell zurückgegangen. Daher wurden in den tropischen
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