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1. Für Seminare - S. 304

1912 - Breslau : Hirt
304 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Durch die ganz dem Sandsteingürtel angehörenden Mittel- oder Wald- karpaten, die nach No sanft, nach Sw steil abfallen, wird das Nordwest- liche Hochland mit dem zweiten Hauptteile der Karpaten, dem Sieben- bürgischen Hochlande, verbunden. Dieses, ein von waldreichen, meist kristallinischen Randgebirgen umgebenes altes Seebecken, hat im 3, in den Transsilvanischen Alpen^, Erhebungen bis über 2500 m. Die Gewässer des Siebenbürgischen Hochlandes fließen mit Ausnahme des Alt oder Älnta, der den tiefeingeschnittenen Roten Turm-Paß durchbraust, durch den weniger geschlossenen Westrand der Theiß zu. Im W biegen die Transsilvanischen Alpen nach Sw und S um; hier sind sie von dem Banater Gebirge durch die Talfurche der Porta Orientalis (Eisenbahn von Ungarn nach Rumänien) getrennt. Die nordsüdlich streichenden Falten des Banater Gebirges stellen die Verbindung der Karpaten mit dem Balkan her. Indem die Gebirgsketten von der Donau auf einer Strecke von fast 140 km (fast 1 ^ mal Länge des Rheintals zwischen Bingen und Bonn) durchbrochen werden, entstehen vier durch drei kleine Becken voneinander geschiedene Engen. In der schmälsten Enge (Kazän) ist die Donau 150 bis 170 m breit, aber 20 bis 50 m tief; die Felsen steigen vielfach in senkrechten Wänden unmittelbar aus dem Wasser auf. Auf der Strecke zwischen Orsova und Turn-Severin, dem Eisernen Tore (Bild 175), ragen vereinzelte Felsen sowie ganze Felsenschwärme und Felsenbarrieren im Fluß- bette empor; sie bereiten der Schiffahrt große Gefahren. An der gefährlichsten Stelle wurde anf dem serbischen Ufer ein Kanal von 2,5 Km Länge aus dem Felsen herausgearbeitet; aber die Strömung in ihm ist so stark (4 bis 5 m die Sekunde), daß die größeren Schiffe nur unter Schwierigkeiten bis nach Orfova, dem Endpunkt des ungarischen Eisenbahnnetzes, gelangen können. § 207. 2. Das Ungarische Tiefland. Es ist eins der großartigsten Senknngs- felder Europas, das zur Tertiärzeit von einem Arme des Mittelmeeres er- füllt war. Die tertiären Meeresablagerungen treten an der Gebirgsnmran- duug als Hügelländer noch heute an der Oberfläche auf; sonst sind sie von diluvialen und alluvialen Bildungen überdeckt. Da das Meer seine offene Verbindung mit dem Ozean verlor, fo wurde es zu einem fchwachsalzigen Binnensee, der sich in eine Reihe einzelner Becken auflöste, indem ihm die Flüsse Massen von Schotter und Sand zuführten und schließlich das ganze Gebiet einebneten. Die spätere Herrschast eines Steppenklimas breitete frncht- baren Lößboden, aber stellenweise auch Flugsand und Sanddünen über die Ebene aus (Bild 176). Infolge einer langsamen Hebung des ganzen Gebietes schnitten sich dann die Flüsse tiefer in die diluvialen Platten ein und trennten die einzelnen Teile durch Aufschüttung von Alluvialebeuen voneinander. Schwemm- landgebiete, Lößplatten und Sandflächen setzen daher jetzt den Boden der Tiefebene zusammen. — Art verschiedenen Stellen blieben beim Absinken der Schollen einzelne Höhen stehen; sie ragen nuumehr als einzelne Gebirgs- Massen aus dem Flachlande auf. Dahin gehört das Ungarische Mittel- gebirge (bis 700 m) mit dem Bakouy-Wald, das die Ebene in dav 1 Das Becken jenseits des westlichen, bewaldeten Randgebirges hieß früher in Österreich das Land trans silvam, d, i. jenseits des Waldes.
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