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1. Für Seminare - S. 365

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 5. Dänemark. 365 betriebene dänische Fischerei nicht so bedeutend, wie man mit Rücksicht auf die Jnselnatur des Landes erwarten sollte. Der Industrie fehlt es an den notwendigen Grundlagen, an Wasserkraft, an Steinkohlen und Erzen. Von Bedeutung sind nur die Betriebe, die Erzeugnisse der Landwirtschaft und Viehzucht verarbeiten oder im Dienste der Schiffahrt stehen (Brauereien, Brennereien, Zuckersiedereien, Herstellung von Leder und Handschuhen, Schiff- bau, Segeltuchherstellung). Mit dem Vorkommen von Ton und Porzellan- erde (besonders auf Boruhölm) steht die Tonwaren- und Porzellanfabrikation in Beziehung. Von sonstigen Industriezweigen sind Maschinenbau und Tuchweberei zu nennen. Obwohl die Industrie in den letzten Jahren im Aufblühen begriffen ist, arbeitet sie nur für den einheimischen Bedarf, ver- mag aber auch ihn nicht völlig zu befriedigen. Infolge seiner Jnselnatur und seiner Lage zu den Nachbarstaaten betreibt Dänemark lebhaften Handel. Er erfolgt vorzugsweise zu Wasser, wird aber durch ein an wichtige Dampferlinien angeschlossenes, gut ausgebautes Eisen- bahnnetz unterstützt. Den lebhaftesten Handelsverkehr unterhält Dänemark mit England, das zwei Drittel der land- und viehwirtschaftlichen Erzeug- nisse des Landes aufnimmt. Die Einfuhr nach Deutschland (Vieh, Butter, Fleisch, Fische, Felle und Häute) ist geringer; dagegen führt Deutschland viel mehr Waren (Getreide und Mehl, Webstoffe, Eisen, Zucker, Öl, Steinkohlen und Maschinen) nach Dänemark aus als England. (Vgl. § 352.) Iv. Bewohner. Im Mittelalter war Dänemark ein mächtiger Seestaat, der § 246. zeitweilig in England festen Fuß faßte und lange Zeit die Herrschaft über Skandi- navien ausübte. Im 16. Jahrhundert machte sich Schweden frei; 1814 wurde auch Norwegen von Dänemark unabhängig. Durch die Aufhebung des Sundzolles und den Verlust Schleswig-Holsteins im weitern Verlaufe des 19. Jahrhunderts büßte das Dänische Reich den Rest seiner früheren geschichtlichen Größe ein, an die nur noch einige überseeische Besitzungen erinnern (Island, Faröer, Grön- land und drei Inseln in Westindien ^darunter St. Thomas^). Die Dänen, dem skandinavischen Zweige der Germanen und fast aus- schließlich dem lutherischen Bekenntnisse angehörend, sprechen eine von dem Nor- wegischen kaum verschiedene Sprache. Die Volksbildung steht auf hoher Stufe; durch die Einrichtung von Volkshochschulen sucht man das geistige Interesse der Landbevölkerung noch mehr zu heben. —- Die Bewohner leben zu mehr als drei Fünfteln auf dem Lande in vereinzelt liegenden Bauernhöfen, in stattlichen Dörfern und kleinen Städten. Dänemark hat nur eine Großstadt mit mehr als 100 000 Ein- wohnern: Kopenhagen. Am spärlichsten bevölkert ist Jütland (47 E. auf 1 qkm); es weist nur an der Ostküste größere Ansiedlungen auf. Auch auf den dichter bevöl- kerten Inseln (83 E. auf 1 qkm) sind die kleinen Städte auf die Küste beschränkt. Y. Siedlungen. Das Stammland. Auf der Insel Seeland (—-^Sachsen) am Sund liegt die Hauptstadt Kopenhagen (600 mit,Vororten), d. i. Kaufmanns- Hasen. Der Hafen, geschützt durch die kleine Insel Amager, ist der größte und beste Hafen der Ostsee und wegen seiner Lage an der Hauptverbindungsstraße zwischen zwei Meeren stark befestigt. Die Stadt steht nicht nur in regelmäßiger Dampferverbinduug mit den Ländern an der Nord- und Ostsee, sondern bildet auch den Vereinigungspunkt der Eisenbahnen des Landes. Mit Kiel ist Kopenhagen über Körsör (8 Std., 5*- Std. Schiffahrt), mit Berlin (10 Std.) über Gjedser
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