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1. Für Seminare - S. 377

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 1. Die Skandinavische Halbinsel. 377 verwischt und das Gebirge zur Hochfläche. — Wesentlichen Einfluß auf die Oberflächengestaltung des Landes übte die Eiszeit aus, während welcher ganz Skandinavien unter einer mächtigen Eisdecke begraben lag. Die Eismassen führten den Verwitterungsschutt fort und lagerten ihn in Nordwestrußland und in Norddeutschland ab; sie glätteten und rundeten die Hohen, arbeiteten flache Becken und trogsörmige Täler aus. In dem tiefer gelegenen Südschweden wechseln ausgedehnte, von Geschiebelehm überdeckte Flächen mit Endmoränenzügen und Bildungen der Gletscherbäche; die Aufschüttungen der Schmelzwasser erscheinen als schmale Wälle von Geschieben und Sauden Mar) im Landschaftsbilde. Iii. Natur- und Staatengebiete. Skandinavien besteht aus zwei selb- ständigen Königreichen, Norwegen und Schweden. Beide waren von 1814 bis 1905 durch Personalunion verbunden, sind heute aber vollständig voneinander getrennt. Die Bildung von zwei Staaten wurde durch die natür- lichen Verhältnisse des Landes begünstigt. Die menschenleeren Fjelde [fjelle] bilden eine den Westen vom Osten scheidende Schranke, so daß sich die Völker beider Gebietsteile infolge der verschiedenen klimatischen und physischen Ver- Hältnisse des Landes zu verschiedenen Nationen entwickeln konnten. A. Königreich Norwegen. 323000 qkm, 2,4 Mill. E., 7 E. auf lqkm. so groß wie die ganze Halbinsel, | ihrer Volkszahl, geringste Volksdichte aller Staaten Europas. a) Bodengliederung und Gewässer. Das Skandinavische Gebirge, § 255. das fast das ganze Land erfüllt, bedeckt eine mehr als doppelt so große Fläche wie die Alpen. Es ist eine breite Massenerhebnng ohne ausgeprägte Gipfel und Kämme. Im Sw herrschen weite, fast ebene Hochflächen vor, die sogenannten Fjelde (Dovrefjeld mit dem Snehätta und Jötnn- fjeld mit dem Galdhöpig [2600 m], d. i. Spitze von Galde, dem höchsten Berge Skandinaviens), die durch schroff eingeschnittene, tiefe und wenig wegsame Talfurchen und Schluchten getrennt sind. Die niedrigeren Lagen tragen hier wertvolle Wälder, die Grundlage einer bedeutenden Holzbearbei- tnng und Holzausfuhr. Weiter aufwärts umkleiden Flechten und Moose die Felsen; dann erheben sich über einem breiten Sockel aus Steintrümmern rundliche, flache und kahle Buckel mit Schneefeldern und Gletschern in wilder Hochgebirgspracht. Die skandinavischen Gletscher haben im Gegensatz zu den alpinen Talgletschern meist den Charakter von Plateaugletschern. Sie bedecken in flacher Ausbreitung die Hochflächen und entsenden Ausläufer nach allen Seiten hin; nur wenige senken sich als eigentliche Eisströme in die Täler herab (Jostedalsbrä, Folgefond). Bon der Seeseite her dringen beträchtlich tiefe, ins Meer versunkene Tal- ausgäuge, Fjorde* [fjöre] (Bild 49), in mannigfacher Verzweigung weit in das norwegische Gebirge hinein vor; Steilwände, zum Teil über 1000 m hoch, brechen von den Fjelden zu ihnen ab. Die Felsscheitel glänzen im Weiß herabhängender Eiszungen — am Sogne[ßögne^-Fjord bis zu 50 m Meeres- 1 Vgl. § 40, c.
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