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1. Für Seminare - S. 382

1912 - Breslau : Hirt
382 B. Länderkunde, — Vi. Europa, läuft wird diese von nacheiszeitlichen Meeresabsätzen bedeckt, während in den übrigen Teilen Nordschwedens entweder der nackte, durch die abtragende Wirkung der Gletscher seines Verwitterungsschuttes beraubte Felsboden zu- tage tritt oder eine dünne Bodenkrume, lockere Gesteinstrümmer und erratische Blöcke die Felsunterlage notdürftig verhüllen. Südschweden wird von Mittelschweden getrennt durch eiue breite, ostnordöstlich verlaufende Bodeu- senke, einen früheren, noch nach der Eiszeit vorhanden gewesenen Meeres- arm, der in dem Finnischen Meerbusen und in den großen russischen Seeu seine Fortsetzung sindet. Daher besteht der Boden hier vorwiegend aus jüngern Ablagerungen^ Die Senke enthält mehrere große Seen; diese sind jedoch nicht lediglich als Überreste der frühern Meeresbedeckung aufzufassen, verdanken vielmehr auch tektouischeu Bewegungen und der Gletschertätigkeit vor Beginn der Meeresüberflutung ihren Ursprung. Südlich der Seen liegt das Land höher. Es stellt eine nach 0, S und W abfallende Aufwölbung dar, von der die Flüfse strahlenförmig nach Sw, S und So abströmen. Felsboden mit dürftiger Ackerkrume, von eiszeitlichen Schuttmaffen und Wanderblöcken überdeckt, herrscht vor. Fruchtbar ist die Küsteuebeue, so namentlich die viereckige südliche Halbinsel Schonen. — An der Ostküste Schwedens dringen stellenweise zahlreiche fjordartige, kleine Buchten ins Land ein, und das flache, aber felsige Gestade wird vou einer Menge waldreicher Felsinselchen, Schären, umsäumt. b) Gewässer. Schweden bietet genügend Raum zur Entwicklung zahl- reicher Flüsse. Sie strömen nach 8 und 30 der Ostsee zu und durch- brechen reißenden Laufes das Hochlaud. Im Gebiete des Flachlandes wechseln Strecken träger Wasserbewegung mit solchen starken Gefälles; auch hier find, wo Stufen überwunden werden müssen, Wasserfälle und Stromschnellen häufige Erscheinungen. Die schwedischen Flüsse können daher nur zur Flößerei und zum Treiben von Turbinen benutzt werden, sosern die Schiffahrt nicht durch Anlage von Schleusen ermöglicht wird. Bei ihrem Anstritt ans dem Ge- birge durchfließen sie häufig lauggestreckte, schmale und fischreiche Seen — wie die Torneä ftorneo^-Elf, die Dal-Elf, der Glommen— deren Becken eiszeitlicher Entstehung sind. Die größten Seen erfüllen das Gebiet der Schwedischen Seuke. Der bedeutendste von ihnen ist der Wener-See, elfmal so groß wie der Bodensee. Er empfängt von N die Klar-Elf und entsendet nach 3 die Göta-Elf, welche die berühmten Trollhätta-Fälle, d. i. Teufelshut-Fälle (eine Reihe von Stromschnellen von zusammen 33 m Höhe), bildet und in das Kattegatt mündet. Da die Göta-Elf ober- und unterhalb der Fülle schiffbar ist, hat man das Schiffahrtshindernis durch einen Kaual umgaugeu, der mittels Schleusen den Höhenunterschied über- windet. Im So des Wener-Sees liegt der langgestreckte, tiefe, oft von Plötz- lichen Stürmen heimgesuchte Wetter-See; ersteht durch den Göta-Kanal einerseits mit dem Wener-See, anderseits mit der Ostsee in Verbindung, so daß eine für Flußdampfer geeignete Wasserstraße Kattegatt und Ostsee miteinander verknüpft. Im No dehnt sich unmittelbar an der Ostsee und mit ihr verbunden der insel- und buchtenreiche Mälar-See aus; niedrige Bodenschwellen trennen ihn von dem Hjelmar-See.
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