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1. Für Seminare - S. 383

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 1. Die Skandinavische Halbinsel. 383 c) Klima. Das Schwedische Stufenland ist mit Ausnahme Südschwedens durch das lange Gebirge dem Einfluß des Golfstroms entrückt, daher weit kälter als der W. Das Klima zeigt echt festländischen Charakter; seine Gegensätze werden durch die Nähe der Ostsee nicht ausgeglichen, weil der Einfluß der russischen Landmasse überwiegt. Auf den kurzen Sommer, der in Schweden wärmer ist als in Nor- wegen, folgt fast ohne Übergang der sehr kalte Winter. Noch schneller als die Wärmegrade nehmen die größtenteils im Sommer fallenden Niederschlags- mengen nach 0 ab. Der äußerste N gehört klimatisch der Polarzone an. Wäh- rend im W in Norwegen Gerste und Kartoffel noch bis 70° vordringen, erreichen die genannten Feldfrüchte in Schweden schon bei 68° ihre nördlichste Grenze. Die Weizen- und Obstgrenze liegt im 0 gar um 4° bis 5° südlicher als im W. Süd- schweden hat sich wegen seiner südlichen Lage und geringen Erhebung eines milden, mehr ozeanischen Klimas mit ziemlich reichen Niederschlägen zu erfreuen. 6) Erwerbsleben. In Nordschweden liegen die Verhältnisse für den § 258. Ackerbau und die Viehzucht ähnlich wie in Norwegen. Nur an der Küste und in den untern Flußtälern breiten sich Ackerländereien aus; das übrige Land ist mit endlosen Wäldern bedeckt, die nur von Seen, Sümpfen, Mooren und vereinzelten Siedlungen unterbrochen werden. Am fruchtbarsten ist die Seensenke und das Land Schonen, wo viel Viehzucht getrieben wird und alle deutschen Feldfrüchte shafer, Roggen, Gerste, Weizen und Zuckerrüben) gedeihen. Im N wiegt der Anbau von Gerste vor, die dort auch das „Brotkorn" liefert. Die schwedische Viehzucht erzeugt Butter ^vorwiegend nach England versandt) und Häute für die Ausfuhr. —* Der Hauptreich- tum des Landes besteht aber in seinen Wäldern und in seinen Boden schätzen. Die wichtigsten Holzgebiete liegen in Mittel- und Nordschweden. Sämtliche Häfen Schwedens bringen gewaltige Holzmengen zur Ausfuhr, die zum größten Teile nach England, aber auch nach den andern Ländern Europas und nach außereuropäischen Erdteilen gehen. Sägemühlen, Holzstoff- und Papierfabriken, meist an Flüssen gelegen, erheben sich in großer Zahl aus dem Waldesdunkel. Viele Fabriken beschäftigen sich mit der Herstellung von Möbeln für das In- und Ausland; schwedische Streichhölzer sind in ganz Europa bekannt. Wie in der Waldwirtschaft, so übertrifft Schweden feinen Nachbarstaat auch im Bergbau. Es ist mit sehr ergiebigen Lagern bester Eisenerze gesegnet, die sich namentlich in Lappland (Gelliväre), nördlich ldannemöra, Kirnna) und südlich der Seensenke staberg) ausbreiten. Wegen des Mangels an Kohlen gelangen die Eisenerze zum größten Teil nnver- hüttet zur Ausfuhr, insbesondere nach Deutschland und England. In den Städten hat sich aber in den letzten Jahren eine ziemlich bedeutende Eisen- und Stahlindustrie entwickelt. In geringerer Menge werden Kupfererze (Faluu) sowie Blei- und Silbererze gewonnen. Schwe- discher Granit findet bei Denkmalbauten vielfach Verwendung; massenhaft werden auch Pflastersteine ausgeführt. In der Seefischerei und Seeschiff- fahrt steht Schweden weit hinter Norwegen zurück. Dem Verkehrswesen hat Schweden die größte Sorgfalt zugewandt. Dem Binnenverkehr dienen außer vielen ausgezeichneten Landstraßen ver- hältnismäßig zahlreiche Eisenbahnen, die das Land bis zum höchsten
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