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1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Das Deutsche Reich. — C. Das Süddeutsche Gebirgsland.
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beginnt als Fortsetzung des Schweizer Jura zwischen Bodensee und Schwarz-
wald, biegt jenseits der Altmühl in die nördliche Richtung um und endet am
rechten Ufer des obersten Mainbogens. Gegen die Donau und die Nab dacht
er sich ganz allmählich ab, aber über das Beckenland ragen seine Wände wie
trotzige Burgmauern
empor. Durch den aus-
geprägten Steilabfall
des Jnnenrandes wurde
die Anlage von Straßen
erschwert. Anzweistel-
len ist der Wall des
Jurazuges eingesunken:
im Hegau (Fig. 221)
und im Ries. In bei-
den Senkungsgebieten
bilden vulkanische Ge-
steine die höchsten Er-
Hebungen. Am bekann-
testen ist der steil auf-
ragende Phonolithfel-
fen1 des Hohentwiel
(fast 700 w, Bild 14) im
Hegau. Das fruchtbare
Ries, das durch die Wöruitz zur Donau entwässert, gewährt der alten
Straße Augsburg—donauwörth—würzburg und Nürnberg bequemen Durch-
laß (§ 272). Während der Hegau den Deutschen Jura von dem Schweizer
Jura trennt, scheidet das Ries den Schwäbischen vom Fränkischen Jura
und zerlegt so den deutschen Gebirgsteil in zwei etwa gleichlange Teile.
Der Schwäbische Jura ist an seiner Nordwestseite durch die Tätigkeit des
Wassers vielfach zerklüftet. Zwischen und vor den durch Erosion entstandenen
Einschnitten wurden steile Tafelberge insel- oder halbinselartig von der
Platte gelöst; meist tragen diese Höhen alte Burgen, so im 0 der Hohen-
stansen (680 m), int W der Hohenzollern (860 m). Am höchsten (wenig
über 1000 m) steigt der Jura in feinem südwestlichen Teile, dem „Heu-
berg" auf. An diesen schließt sich die „Rauhe Alb", die, wie das
Tafelland überhaupt, nach No hin an Hohe verliert. Mehr als andere
Teile des Jura trägt die Alb an vielen Stellen ein rauhes, ärmliches
Gepräge.
Der Fränkische Jura steigt nicht über 700 m an. Die durch schroff-
wandige, tiefe Flußtäler unterbrochene Platte zeigt in ihrem nördlichsten Teile
zwischen Main, Pegnitz und Regnitz, in der sogen. „Fränkischen Schweiz",
merkwürdige, an vorgeschichtlichen Funden und an Tropfsteingebilden reiche
* Phouolith = „Klingstein" wegen des hellen Tones beim Anschlagen.
221. Der Hegau.