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1. Für Seminare - S. 430

1912 - Breslau : Hirt
430 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 3. Das Stromgebiet des Mains bis zum Spessart einschließlich ist vorwiegend bayrischer Besitz mit den Kreisen a) Ober-, b) Mittel-, c) Untersranken. Anteil an der nördlichen fränkischen Mainebene hat auch das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha und das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit seinem südwestlichen Teile. Königreich Bayern, a) Oberfranken. Bayreuth (35) am Roten Main er- öffnet die lange Reihe der freundlichen städtischen Siedlungen, welche die Ufer des Mains begleiten. Die durch ihre Wagner-Festspiele weithin bekannte Stadt treibt Baumwolliudustrie. Diese Gewerbtütigkeit blüht auch in dem sür den Land- bau wenig ergiebigen, über die natürlichen Grenzen Obersrankens hinausragenden Saalebezirk längs der wichtigen Eisenbahn nach Sachsen. Hof (40) an der Eisen- bahn Berlin—leipzig—münchen wurde ein Mittelpunkt des Verkehrs und der Industrie. Weißer und Roter Main vereinigen sich unmittelbar unterhalb Kulm- dach (10), einer Stadt mit zahlreichen großen Bierbrauereien und mit chemischen Fabriken. Bamberg (50), ein rühriger Handelsplatz indem gleichnamigen Tal- kessel an der Regnitz, die 3 km unterhalb in deu Maiu mündet, wird gewöhnlich schon zu deu Mainstädten gezählt. Hier ist die Gabelstelle der nach W und S ziehenden Verkehrslinien, hier zweigt auch der Ludwigskaual vom Main ab. Die Bedeutung Bambergs, dieser „ländlichsten aller Mittelstädte Deutschlands", beruht in erster Linie ans der Fruchtbarkeit seiner gartenmäßig angebauten Um- gebung (besonders Gemüsebau). b) Mittelfranken. Mittelsranken ist zu 35 o/o mit Kiefernwald bedeckt und nur in einzelnen Lagen an Hopfen, Tabak und Weizen ergiebig. Aber Industrie- und Handelstätigkeit brachte eine beträchtliche Volksdichte hervor, die allerdings hauptsächlich durch die große Einwohnerzahl Nürnbergs bedingt ist. Auf öder, fandiger Hochfläche und an einem wenig bedeutenden Flusse, jedoch an wichtigen Verkehrsstraßen entwickelte sich Nürnberg (335) dank des Fleißes seiner Handel- und gewerbtätigen Bevölkerung auch ohne die fördernde Gunst von Fürsten oder Bischöfen im 15. und 16. Jahrhundert zu Deutschlands wichtigster Industrie- und Handelsstadt, zu einem glänzenden Mittelpunkte deutscher Kultur. Der Gewerbe- betrieb knüpfte ursprünglich an die Bearbeitung des Holzes, des einzigen Schatzes der Umgebung, an und entwickelte sich nach und nach zum Kunsthaudwerk jeder Art. Daher ist Nürnberg reicher als irgendeine andere deutsche Stadt au Pracht- werken mittelalterlicher Baukunst und an kunstgewerblichen Schätzen (Germanisches Museum). Bis heute blieb es der wichtigste Verkehrsmittelpunkt zwischen Donau und Main für die Verbindung mit Böhmen, Thüringen, der Donau, den Neckar-, Main- und Rheinlanden, die erste Fabrikstadt und der bedeutendste Handelsplatz Bayerns. Seine Fabriken verarbeiten besonders Graphit (Bleistiftfabrikation), Glas und Holz (Spielwaren). Berühmt sind ferner fein Maschinenbau und seine elektro- technische Industrie; als Handelsplatz für Hopfen ist es die erste Stadt der Welt. Innerhalb der malerischen, efenumspouneueu Mauern und der gewaltigen Tortürme ist Nürnberg noch eine altertümliche Stadt mit engen, gewundenen Straßen, außer- halb des alten Kerns eine moderne Jndustrie-Großstadt. Fürth (70) an der Mün- duug der Pegnitz, ebenfalls ein bedeutender Hopfenmarkt, ist durch Fabrikaulagen (Kurz- und Spielwaren, Spiegelglasfabrikation) mit Nürnbergs Vororten fast ver- wachsen. — An der Rezat liegt Ansbach (20), einst Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums, an der Regnitz Erlangen (25), eine der drei Universitäten Bayerns, „ob der Tauber" Rothenburg, das mit seinen alten Mauern und Türmen, feinen engen Straßen und Giebelhäusern noch ganz den Eindruck eines echt Mittelalter- lichen Städtchens macht. — Solnhofen an der Altmühl f. § 282.
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