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1. Für Seminare - S. 434

1912 - Breslau : Hirt
434 B. Länderkunde. — Vi. Europa. ständigkeit der einzelnen Gebiete gelangt nicht nur in der Eigenart ihrer Oberflächengestaltung und ihres geologischen Baues, sondern auch iu der Art ihrer Entwässerung zum Ausdruck. Das Rheinische Schiefergebirge gehört dem Stromgebiet des Rheins an, das Hessische und Weserbergland wird von der Weser durchströmt, Thüringen ist das Flußgebiet der Saale, das Sächsische Bergland sendet seine Gewässer der Elbe zu, und die Sudeten entwässern zum größten Teil zur Oder. 1. Das Rheinische Schiefergebirge. § 288. I. Lage und Gestalt. Das Gebirge hat die Gestalt eines Trapezes, dessen parallele Ränder von Wsw nach Ono verlaufen. Von Nw her schneidet die dreieckige Cölner Tieflandsbncht ein. Im W reicht es über die Maas bis zur Sambre, im 0 bis an die Linie Frankfurt—eggegebirge. Die Hochfläche macht nur von den Rändern und Flußtäleru aus den Ein- druck eines Gebirges. Sie ist im Durchschnitt 500 m hoch und erreicht nirgends mehr als 900 w. Ii. Entstehung. Das Gebirge stellt den übriggebliebenen Sockel eines alten Faltengebirges dar, das durch starke Verwitterung und Abtragung zu einer flachgewellten, von 80 nach Nw geneigten Hochfläche erniedrigt wurde (§ 287, Ii). So besteht die Rumpfscholle heute fast nur aus sehr alten Schichtgesteinen, besonders aus Touschieseru (Devon), die ihm den Namen gegeben haben. Am ganzen Nord- rande und an der Südwestseite liegen ausgedehnte und ergiebige Steinkohlen- felder. Sie reichen weit in das Tiefland hinein, liegen hier aber, verhüllt von jüngeren Schwemmlandbildungen, in beträchtlicher Tiefe. Die alte Faltung ist aus der Form der heutigen Oberfläche nicht mehr zu erken- neu; denn die äußeren Kräfte haben alle steilen Bergformen beseitigt und nur ein- zelne Bänke von sehr hartem Gestein (Quarzfels) übriggelassen, die nun als lange Rücken über das weichere, stärker abgetragene Schiefergestein emporragen. In der Tertiärzeit wurde der flachwellige Rumpf durch Bruchbildung in Schollen zerlegt, die teilweise absanken und jetzt von jüngerem Gestein überdeckte Becken und Buchten bilden (Trierer Bucht, Neuwieder Becken, Cölner und Münstersche Bucht), während andere als Horste stehenblieben oder gar emporgepreßt wurden. An den Spalten entwickelte sich eine lebhafte vulkanische Tätigkeit; sie baute in der Eisel und im Westerwalds hohe Kuppen auf. Während das Gebirgsland durch Verwitterung und durch die Tätigkeit von Wasser und Wind zu einer flachwelligen Platte geworden ist, arbeiten die Flüsse seitdem stetig daran, durch Ausbildung von Talfurchen den Gebirgscharakter wieder- herzustellen. Da bis zur jüngsten Erdzeit das Schiefergebirge niedriger lag als die im 8 und 0 angrenzenden Landschaften, so strömten der Rhein, die Mosel und die Maas von 8, die Lahn und die Sieg von 0 auf der Hochfläche des Gebirges hin. Als dieses sich dann langsam hob, schnitten die Flüsse, zum Teil unter^Benntzung von Einbruchsbecken und Einsenkungen, enge, felsige, vielgewundene Täler1 ein und zerlegten die ganze Landschaft in einzelne Teile. Der Rhein grub sich sein Bett an der schmälsten Stelle des Gebirges durch das Neuwieder Becken zur Cölner i An semer engsten Stelle, an der Lnrlei, hat der Rhein eine Breite von 160 m und eine Tiefe von 30 m.
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